Die Risiken von möglichen Cyberangriffen steigen zusehends, in diesem Punkt stimmen Experten mehrheitlich überein. Zu Blackouts kann es allerdings auch durch anderweitige Störungen des Stromnetzes kommen. Doch was bedeutetet dies für die sogenannte kritische Infrastruktur? Und welche Folgen hätte ein Blackout für die Schwächsten der Gesellschaft, nämlich Menschen mit Behinderung.
Störung in Rumänien – Blackout um Haaresbreite verhindert
Es war am Freitag, dem 8. Januar des Jahres 2021, als es zu einem schwerwiegenden Vorfall innerhalb der europäischen Stromversorgung kommt. Das weltweit größte zusammenhängende Stromnetz stand kurz vor dem Blackout. Eine Störung in Südosteuropa hätte um ein Haar einen Blackout verursacht. Bemerkt wurde dies in Deutschland nicht, weil die Vorkehrungen gewirkt haben.
Den wenigsten Köchen ist bewusst, warum die Timerfunktion der Herduhr pünktlich einen Signalton sendet. Die Uhr ist, ähnlich wie einige Radiowecker, gekoppelt an das Stromnetz und verlässt sich dabei auf Taktsignale, die bei 50 Hertz liegen und exakt der Frequenz im europäischen Stromnetz entspricht. Das Signal ist so zuverlässig, dass förmlich die Uhr nach ihr stellen kann. Im Normalfall.
Das war am 8. Januar anders. Kurz nach 14 Uhr sackte die Frequenz auf annähernd 49,7 Hertz ab. Klingt zwar nach einem minimalen Unterschied, doch diese Schwankung sorgte dafür, dass die europäischen Netzbetreiber in den Abgrund schauten, denn in der gleichen Art beginnt ein Blackout. Am Wiener Flughafen und auch in verschiedenen Krankenhäusern kam es zu Folgestörungen und die Notstromversorgung wurde ausgelöst. Dieser Vorfall zeigt, wie empfindlich das Netz ist und welche Gefahr von beispielsweise Hackern oder durch die Zunahme von Sonnenstürmen ausgeht. An diesem besagten Tag im Januar verlief alles glimpflich und nach rund einer Stunde, war das komplette Netz wieder stabil. Doch was, wenn es mal wirklich zu einem Blackout kommt, der mehrere Stunden oder gar Tage dauert?
Was wäre die Welt ohne Strom?
Käme es wirklich zu einem flächendeckenden Blackout, so wären die Folgen katastrophal. Licht, Internet und Heizungen fallen aus, die Kommunikation bricht irgendwann zusammen und selbst die Trinkwasserversorgung würde irgendwann nicht mehr funktionieren. Unternehmen, Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen besitzen zum Teil Notstromaggregate, doch auch die benötigen Treibstoff, der unter Umständen geliefert werden muss. Sind keine Aggregate vorhanden oder der Treibstoff verbraucht, können Firmen, Krankenhäuser, Wasserwerke, Banken und öffentliche Einrichtungen nur noch sehr eingegrenzt oder überhaupt nicht mehr arbeiten.
Was bedeutet ein Blackout für Menschen mit Behinderungen?
In erster Linie haben Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie alle anderen auch. Benötigt man im eigenen Haus einen Treppenlift, um vom Erdgeschoss beispielsweise ins Schlafzimmer im Obergeschoss zu gelangen, dann stellt dies zunächst auch kein Problem dar, denn Treppenlifte verfügen zum Großteil über eingebaute Akkus.
Die Stromversorgung eines Treppenlifts
Bei der Entwicklung von innovativen Treppenliften liegt der Fokus einerseits auf der Benutzersicherheit und andererseits auf der Gerätezuverlässigkeit. Dann als Nutzer eines Treppenliftes möchte man voll und ganz auf den nützlichen Alltagshelfer bauen können. Aufgrund dessen muss ein Treppenlift immer den permanenten Betrieb garantieren können, auch wenn es zu einem Stromausfall kommen sollte.
Prinzipiell sind die Elektromotoren, die in Treppenliften eingebaut sind, in der Lage ihre Energie aus verschiedenen Stromquellen zu empfangen. Die meisten aktuellen Treppenlifte laufen allerdings über einen Batterieantrieb. Die aufladbaren Akkus, die in Treppenliften Verwendung finden und ihn mit Strom versorgen, benötigen hierzu Gleichstrom. Ein Transformator sorgt dafür, dass die wartungsfreien Batterien mit Wechselstrom geladen werden können, und zwar immer dann, wenn sich der Lift nicht benutzt wird.
Die Ladegeräte der Batterien benötigen in etwa so viel Strom, wie eine gewöhnliche Glühbirne. Der Stromverbrauch eines Treppenliftes ist somit sehr gering und belastet die Stromkosten nur verhältnismäßig wenig. Es existieren auch Treppenlifte, die mit einer Ladeschiene versehen sind. Die Ladeschiene sorgt für eine permanente Aufladung und im Vergleich zu den anderen Modellen daher durchgängig im Lademodus und nicht nur in der Ruhephase. In beiden Fällen heißt dies, dass Treppenlifte trotz Stromausfall weiter in Betrieb bleiben können. Zumindest so lange die Akkus noch über gespeicherten Strom verfügen.
Was ist bei dem Defekt eines Treppenliftes zu befürchten?
Für viele Nutzer von Treppenliften ist es ganz sicher eine schreckliche Vorstellung, wenn man darüber nachdenkt, dass der Lift mitten auf der Treppe einfach stehenbleibt und sich nicht mehr von der Stelle bewegt.
Tatsächlich gibt es verschiedene Ursachen, die zu einer solchen Situation führen könnten. Doch die Hersteller von Treppenliften haben Maßnahmen ergriffen, damit es nicht zu entsprechenden Szenarien kommen kann. Einige Treppenlift-Modelle verfügen beispielsweise über einen sogenannten Notablass. Technische Defekte kommen bei zeitgemäßen Treppenliften so gut wie nicht vor. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass man niemals eine Situation des Stehenbleibens erlebt.
Ursachen, die eine Fortbewegung mit dem Treppenlift nicht mehr ermöglichen, können zum Beispiel Hindernisse auf der Treppe, ein technischer Defekt am Getriebe (extrem selten), Schädigungen der Stromzufuhr oder ein Stromausfall sein. Verfügt der Treppenlift allerdings über einen Akku oder eine Batterie, ist die Stromzufuhr bei einem eventuellen Problem über Notstromaggregate gesichert. So kann der Treppenlift trotz allem weiter genutzt werden, auch dann, wenn der Strom ausfällt. Die Akkus oder Batterien sollten regelmäßig geprüft und nach längerer Nutzungsdauer ausgetauscht werden, um den Notfallbetrieb zu gewährleisten. Selbst bei einem länger andauernden Blackout braucht sich also ein Mensch mit Mobilitätseinschränkung zumindest im eigenen Haus erst mal nicht zu sorgen.