Gesellschaft

Der Konsum in Deutschland

Wirtschaft

Gerade an den Wochenenden explodieren die Städte vor Menschen, die shoppen möchten. © Free-Photos / pixabay.com

Er ist so allgegenwärtig, dass wir ihn kaum noch wahrnehmen und den Bürgerinnen und Bürgern kaum noch auffällt: Der Konsum. Dabei gehört dieser ganz offensichtlich bereits selbstverständlich zu unserem Alltagsleben und ist kaum noch wegzudenken. Grund genug, sich mit diesem gesellschaftlichen Phänomen einmal ausführlich auseinanderzusetzen und auf Geschichte, Wirkung und Eigenschaften einzugehen.

Was wird in Deutschland konsumiert?

Tatsächlich gibt es mittlerweile eine Webseite, die sowohl den Online- als auch den Offlinekonsum in Deutschland darstellt. Auf diesem sieht man bereits recht eindrücklich, wie viel in Deutschland tatsächlich konsumiert wird. Doch auch das statistische Bundesamt gibt zum Konsum recht interessante Einblicke, die bei einer Einschätzung helfen können. Im Jahr 2016 betrugen die Konsumausgaben pro Haushalt und Monat durchschnittlich 2.480 Euro, wobei natürlich auch die Wohnkosten hier inkludiert sind.

Laut Handelsblatt steigen indes die Konsumausgaben so stark wie seit 2000 nicht mehr – und diese Tatsache gilt sowohl für 2016 als auch 2017. Das hat mehrere Gründe. Einerseits ist die Arbeitslosigkeit relativ niedrig, die Löhne steigen wieder etwas stärker als vor einigen Jahren noch, vor allem aber sind auch die Marketingmöglichkeiten ganz andere als noch vor einigen Jahren.

Schließlich ist das Internet noch nie so stark als Werbeplattform genutzt worden, wie dies heutzutage der Fall ist. Während früher lediglich Fernseh- und Radiowerbung als audiovisuelle bzw. rein auditive Instrumente nutzbar waren, hat das Internet eine wesentlich interaktivere Komponente und ermöglicht auf diese Art und Weise eine bessere Vermarktung von Produkten. Kein Wunder, dass viele große Unternehmen durchaus 15 bis 20 Prozent ihres Gesamtumsatzes in das Marketing reinvestieren – obwohl es durch diese Maßnahme keinerlei Garantie gibt, dass die Investition sich auch auszahlt.

Für das Konsumieren stehen viele Arten von Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung. © jarmoluk (CC0 Public Domain)

Eigenschaften des Konsums

Konsum ist selbstverständlich eine Angelegenheit, die vielerlei positive und negative Aspekte mit sich bringt. Denn der Inlandskonsum hat selbstverständlich positive Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft. Darüber hinaus schafft er Arbeitsplätze, und zwar sowohl mit dem Online-, als auch mit dem Offlinehandel. Gleichzeitig wachsen die Möglichkeiten, sich am Konsum zu beteiligen, so etwa über das Leihen von Geld zu vertretbaren Konditionen, zum Beispiel mit einem Kredit von vexcash. Hier gilt es jedoch für Konsumenten, es mit dem Konsum nicht zu übertreiben, um sich nicht zu überschulden.

Diese Gefahr entsteht vor allem dann, wenn die Bürgerinnen und Bürger unverantwortlich handeln und ihre eigenen Möglichkeiten überschätzen. Eine gewisse Vorsicht ist also angebracht. Nichtsdestotrotz gehört das kreditfinanzierte Kaufen mittlerweile, wenn auch nicht so dominant wie in den USA, zu den absolut gängigen Methoden, Konsumgüter zu erwerben. Um die fünfzig Prozent der Neuwagenkäufe sind zum Beispiel kreditfinanziert und werden nicht mit Hilfe von Ersparnissen bezahlt.

Gesellschaftliche Auswirkungen

Selbstverständlich hat der Konsum allerdings auch gesellschaftliche Auswirkungen. So steigt etwa mit dem Lebensstandard der Konsum – allerdings sind nicht alle sozialen Schichten im Stande, im gleichen Umfang daran zu partizipieren. Das kann dazu führen, dass gerade die unteren sozialen Schichten, nicht mehr im Stande sind mitzuhalten. Gerade dann, wenn die Mittelschicht sich langsam, aber sicher auflöst, ist dies ein Symptom für soziale Spannungen innerhalb einer Gesellschaft.

Nicht genug damit, fördern Werbung und soziale Erscheinungen wie etwa Konformität das Verlangen, Luxusgüter auch dann zu erwerben, wenn sie eigentlich jenseits der eigenen Möglichkeiten liegen. Eines der Probleme von Konsumgesellschaften besteht gerade darin, dass in ihnen Konsum ein ganz eigener Wert wird. Wer schon einmal beobachtet hat, dass Menschen für die Eröffnung von Filialen einer Sneaker-Kette stundenlang anstehen, kennt das absurde Schauspiel, das sich dabei ergibt. Vergegenwärtigt man sich, dass es hierbei lediglich um Turnschuhe geht, dürfte sich wundern.

Umwelt und Konsum

Ein gesteigertes Konsumverhalten sorgt auch dafür, dass die entsprechenden Industrien sich vergrößern, um gestiegene Nachfragen überhaupt bedienen zu können. Dies wird allerdings in aller Regel in wesentlich ärmeren Ländern getan, meistens solchen Nationen, die den Schritt zur Dienstleistungsgesellschaft noch nicht vollzogen haben. In aller Regel leiden die dort für den Westen produzierenden Arbeitskräfte an schlechten Arbeitsbedingungen und sehr geringen Löhnen, sind jedoch auf ihre Arbeitsplätze angewiesen.

Nicht genug damit: Zahllose Konsumgüter bestehen zu Teilen oder komplett aus Ressourcen, die nicht nachwachsen und nicht endlos vorhanden sind – so sind beim Herstellen von Kunststoff sehr oft Ressourcen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas involviert. Nicht genug damit, fördert Konsum die Entstehung von Müll, der wiederum selbst transportiert und verarbeitet werden muss.

Es ist also mit Sicherheit eine Korrelation zwischen intensiverem Konsum und einem höheren Maß an Umweltverschmutzung.

Gegenbewegungen

Während es selbstverständlich politische Hardliner gibt, die Konsum an sich ablehnen, versuchen es vor allem viele Menschen mit einer anderen Strategie: Sie wollen einen nachhaltigeren Konsum mit ihrem Kaufverhalten fördern, indem sie nur noch Produkte kaufen, die nachweislich fair gehandelt und hergestellt sind. Um sicherzugehen, dass die Produkte auch tatsächlich nachhaltig entstanden sind, suchen viele Konsumenten nach Produkten mit Zertifikaten wie dem „Fairtrade“-Siegel, die hier entsprechend als Qualitätsgaranten herhalten sollen.

Mit diesem Verhalten versuchen Konsumenten, Druck auf die Industrie auszubauen, eine fairere Zusammenarbeit mit Produzenten zu verursachen und die Verwendung von nachwachsenden Ressourcen in Konsumgütern zu fördern.

Fazit

Konsum und Konsumgesellschaften sind thematisch so komplex, dass sie kaum in der Kürze dieses Artikels abgehandelt werden können. Nichtsdestotrotz lohnt sich eine umfassende Beschäftigung mit diesem Thema, leben wir doch alle in einer Konsumgesellschaft und einer Kultur, die eine tendenziell positive Haltung zum Konsum einnimmt. Nur die subjektive Beurteilung kann dann entscheiden, ob man diese Haltung teilt oder die Konsumkultur kritischer sehen möchte.

(Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Autor Daniel Theiss., 22.02.2018 – )

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