Mit ultraschnellen Laserblitzen hat eine Forschungsgruppe der Universität Rostock und des Max-Planck-Instituts für Festkörperphysik in Stuttgart den bisher kürzesten Elektronenpuls erzeugt und gemessen. Dabei wurden mit Hilfe von Lasern die Elektronen aus einer winzigen Metallspitze herausgelöst, was nur 53 Attosekunden, also 53 Milliardstel einer Milliardstel Sekunde, dauerte. Mit dieser Studie stellen die Forschenden einen neuen Geschwindigkeitsrekord bei der künstlichen Kontrolle elektrischer Ströme in festen Materialien auf.
Die Forschungsarbeit eröffnet neue Möglichkeiten für die Verbesserung der Leistung von Elektronik und Informationstechnologien sowie für die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Methoden zur Visualisierung von Phänomenen im Mikrokosmos bei ultimativen Geschwindigkeiten.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wodurch die Geschwindigkeit Ihres Computers und Ihrer anderen elektronischen Geräte bestimmt wird? Es ist die Dauer, die Elektronen – einige der kleinsten Teilchen unseres Mikrokosmos – brauchen, um aus winzigen Kontakten im Inneren der Transistoren elektronischer Mikrochips zu strömen. Methoden zur Beschleunigung dieses Prozesses sind von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung der Elektronik und ihrer Anwendungen bis an die ultimativen Grenzen der Leistungsfähigkeit. Doch was ist die kürzeste mögliche Strömungsdauer von Elektronen aus einer winzigen Metallleitung in einem elektronischen Schaltkreis?
Dieser Frage sind ein Forscherteam um Professor Eleftherios Goulielmakis, Leiter der Arbeitsgruppe Extreme Photonik am Institut für Physik der Universität Rostock, und Mitarbeitende des Max-Planck-Instituts für Festkörperphysik in Stuttgart nachgegangen. Mit extrem kurzen Lichtblitzen, erzeugt mittels modernster Lasertechnologie, haben die Forschenden Elektronen aus einer Wolfram-Nanospitze herausgeschossen und so den bisher kürzesten Elektronenpuls erzeugt.