Informatik

ERP Systeme einfach erklärt: Intelligente Software-Lösungen für Unternehmen

Unternehmensführung

Symbolbild ERP
© viarami, pixabay.com (CC0)

Die Abkürzung ERP steht für „Enterprise Resource Planning“ (Geschäftsressourcenplanung). ERP umfasst sämtliche Kernprozesse, die für die Unternehmensführung nötig sind: Beschaffung, Fertigung, Personalwesen, Finanzen, Logistik und weitere. Bereits einfache ERP-Programme helfen, die Unternehmensprozesse in einem integrierten ERP-System zu verwalten.

Wie wird ERP definiert?

Die Digitalisierung schreitet voran und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Auf der anderen Seite bietet sie der Geschäftswelt viele neue Möglichkeiten. Um den Überblick über den stetig wachsenden Datenverkehr zu behalten, setzen immer mehr Firmen auf ein ERP-System.

ERP ist ein intelligentes Software-System, mit dem sich das gesamte Unternehmen einschließlich aller Ressourcen wie Arbeit, Personal, Werkstoffe, Betriebsmittel und Kapital steuern lässt. ERP-Systeme werden auch das „zentrale Nervensystem des Unternehmens“ genannt, da sie die Integration und Automatisierung liefern, die für eine effiziente Durchführung der täglichen Geschäftsprozesse gebraucht werden. Die Daten eines Unternehmens, die sich im ERP-System befinden, stehen über eine zentrale Datenquelle dem gesamten Unternehmen zur Verfügung.

So benötigt die Logistik eine reibungslos funktionierende ERP-Software zum Beispiel, um die richtigen Services und Produkte zeitgemäß an die Kunden liefern zu können. Der Vertrieb verwaltet die gesamten Kundenaufträge über das System. Die Buchhaltung braucht ERP, um Lieferanten pünktlich bezahlen zu können. Und die Geschäftsleitung erhält einen Überblick über die Leistung der Firma und kann rechtzeitig Entscheidungen treffen.

Wie funktioniert ein ERP-System?

Jede Branche stellt andere Anforderungen an ein ERP-System. Deshalb sollte sich dieses an den jeweiligen Wirtschaftszweig und die Unternehmensgröße anpassen lassen. Da ERP-Systeme zumeist modular aufgebaut sind, stellt dies heute kein Problem dar.

Das heißt, dass Unternehmen die Software-Module nach ihren individuellen Bedürfnissen kombinieren können. Anschließend sorgen die ERP-Systeme dafür, dass über eine zentrale Datenbank sämtliche Funktionen miteinander verbunden werden. Damit ist eine effiziente Planung der ERP-Prozesse über alle Unternehmensebenen und -abteilungen hinweg gewährleistet.

Inzwischen bieten ERP-Hersteller diverse Varianten von ERP-Programmen an. Hinsichtlich der technischen Bereitstellung werden zwei Software-Modelle unterschieden:

  • „Software as a Service“-Lösungen (SaaS): Hierbei handelt es sich um Online-Programme beziehungsweise Cloud-ERP-Systeme, die sich gut für kleine und mittlere Unternehmen eignen. Sie lassen sich schnell einrichten und berücksichtigen branchenspezifische Anforderungen.
  • On-Premise-Software: Das Nutzungs- und Lizenzmodell kommt vor allem in Konzernen und großen Unternehmen zum Einsatz. Die Software lässt sich speziell für einen Betrieb einrichten und kann die Anforderungen und Komplexität gut abbilden.

Daneben haben Unternehmen inzwischen die Möglichkeit, hybride ERP-Systeme zu nutzen. Dabei werden einige Teile des Systems „On-Premise“, also im Unternehmen selbst betrieben, während einige Bereiche in der Cloud zur Verarbeitung zur Verfügung stehen. Die hybriden ERP-Lösungen sind insbesondere für den Mittelstand attraktiv, weil sie die Vorteile beider Modelle vereinen.

SAP – ein bekannter ERP-Hersteller

Moderne ERP-Software-Lösungen werden heute in vielen Unternehmen eingesetzt, unabhängig vom Wirtschaftszweig und der Firmengröße. Indes wächst auch die Zahl der ERP-Hersteller auf dem

Zu den bekanntesten und größten ERP-Herstellern in Deutschland und der Welt zählt die SAP Deutschland SE. Das Unternehmen wurde im Jahr 1972 gegründet und baut sein Produkt-Portfolio seitdem ständig aus. Das ursprüngliche Ziel war die Entwicklung einer standardisierten Anwender-Software für die Echtzeitverarbeitung. Das erste Finanzbuchhaltungssystem bot die Firma bereits ein Jahr nach ihrer Gründung an. Das Programm wurde stetig weiterentwickelt und um weitere Module ergänzt.

Eben diese Modularität ist das Markenzeichen des deutschen ERP-Herstellers. Im Laufe der Zeit hat SAP ein umfassendes Sortiment an E-Business-Lösungen aufgebaut, die hohen Anforderungen entsprechen und Unternehmen aller Branchen eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen.

Immer mehr Unternehmen nutzen die Software-Lösungen von SAP. Mitarbeiter mit SAP-Kenntnissen sind deshalb gefragt. Eine SAP Weiterbildung zum SAP-Anwender oder SAP-Berater ist für all jene empfehlenswert, die sich innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln möchten oder auf Jobsuche sind.

Was kann ein ERP-System?

Wie bereits erwähnt, verbindet ein ERP-System die Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe in einem Betrieb an einem Ort. Damit sollen einzelne Arbeitsschritte vereinfacht und teils auch automatisiert werden. Sowohl die Prozessintegration als auch die Datenerfassung finden in einem System statt. Auf dieses können alle autorisierten Mitarbeiter des Unternehmens zugreifen. Ziel ist es, umständliche und lange Arbeitswege zu vermeiden.

Mithilfe des ERP lässt sich also die Organisation der Betriebsabläufe vereinheitlichen und vereinfachen. Die ERP-Software deckt sämtliche Arbeitsbereiche ab. Dazu zählen:

  • Marketing und Verkauf
  • Kostenplanung und -verwaltung
  • Verwaltung der Mitarbeiterdaten
  • Stammdaten-Verwaltung
  • Dokumentenmanagement
  • Materialbeschaffung
  • Verwaltung von Produktdaten
  • Planung und Überwachung der Produktion
  • Projektmanagement

Nicht zuletzt vereinfacht ein ERP-System die Kommunikation innerhalb eines Betriebes und sorgt auch hier für mehr Effizienz.

Welche Vorteile bietet ein ERP-System?

Eine Komplettlösung, die sich auf alle Unternehmen anwenden lässt, gibt es nicht. Jede Firma hat ihre eigenen Anforderungen an die Software. Deshalb wird ein ERP-System je nach Anforderungen und notwendigen Funktionen immer auf den jeweiligen Anwendungsbereich abgestimmt und mit entsprechenden Modulen ausgestattet. Sodann bietet das System zahlreiche Vorteile, wie:

  • Höhere Produktivität und Effizienz
  • Bessere Verteilung von Funktionen und Aufgaben
  • Schnellerer Austausch von Informationen und Daten
  • Automatisierte, vereinfachte Steuerung durch zentrale Datenspeicherung
  • Transparenz und Prozesssicherheit
  • Besserer Zugriff auf Daten und Kennzahlen
  • Vernetzung des gesamten Betriebes
  • Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten

Die Suche nach einem passenden ERP-System lohnt sich also. Denn für Unternehmen ist es in der heutigen Zeit nicht nur wichtig, Dienstleistungen und Produkte in bester Qualität abzuliefern. Sie müssen außerdem in der Lage sein, am Markt schnell zu reagieren. Die Integration einer modernen Unternehmenslösung macht dies möglich und erlaubt eine schnellere Reaktion auf sich ändernde Marktsituationen und die allgemeine Nachfrage.

Dank des ERP-Systems ergibt sich darüber hinaus für beinahe alle Geschäftsprozesse eine gewisse Automatisierung. Dies wirkt sich positiv auf die Bearbeitungszeit und Kosten aus. Unternehmen haben mit einem ERP zudem die Chance, den Informationsfluss innerhalb des Betriebes zu verbessern und mit allen Beteiligten vorausschauend zu planen.

Fazit: ERP-Systeme vereinfachen Geschäftsprozesse und bringen Wettbewerbsvorteil

Je komplexer die betrieblichen Abläufe sind, desto sinnvoller ist die Einführung eines individuellen ERP-Systems für ein Unternehmen. Moderne ERP-Systeme ermöglichen einen effizienten Datenaustausch zwischen allen ERP-Modulen in Echtzeit. Somit können die Mitarbeiter eines Unternehmens zur gleichen Zeit auf wichtige Informationen zugreifen.

Zudem können sich Unternehmensinhaber Trends und Prognosen für die Zukunft der Firma anzeigen lassen. Ein ERP-System bietet also viele Vorzüge, ist vor allem aber in Sachen Schnelligkeit von Vorteil. Hieraus ergibt sich für Unternehmen nicht selten ein großer Wettbewerbsvorteil.

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