Die erste Drohne, die auch im Indoor-Bereich autonom fliegen und dabei unbekannte Räume erkunden kann, entwickeln Wissenschaftler am Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH im Forschungsprojekt „Autodrohne in der Produktion“. Die IPH-Ingenieure haben einen ganz speziellen Anwendungsfall im Sinn: Die Drohne soll Fabrikhallen selbstständig erkunden und fotografieren, um aus den Bildern ein 3D-Fabriklayout zu erstellen. Während die Layouterfassung aus der Luft bereits funktioniert, ist der autonome Flug noch nicht möglich. Daran wollen die Wissenschaftler nun arbeiten.
In den kommenden zwei Jahren entwickeln sie von Grund auf die Hardware, die KI-Algorithmen und ein Sicherheitskonzept für den autonomen Drohnenflug.
Im Forschungsprojekt „Autodrohne in der Produktion“ entwickeln die IPH-Ingenieure ein unbemanntes Multikoptersystem (engl. Unmanned Aircraft System, UAS), das mit mehreren Kameras und Sensoren ausgestattet wird und Produktionshallen selbstständig durchfliegen soll. Aus den Fotos, die das UAS aufnimmt, lässt sich anschließend ein dreidimensionales Fabriklayout zusammensetzen. Damit soll die intelligente Drohne den Fabrikplanungsprozess deutlich vereinfachen und beschleunigen.
Dass die Layouterfassung im Flug funktioniert, haben die IPH-Wissenschaftler bereits im Vorgängerprojekt „Instant Factory Maps“ gezeigt. Per Drohne war es möglich, eine 800 Quadratmeter große Fabrikhalle innerhalb einer halben Stunde zu vermessen und ein dreidimensionales Groblayout zu erstellen. Eine enorme Zeitersparnis, schließlich kann die manuelle Erfassung eines Fabriklayouts mehrere Tage oder sogar Wochen dauern. Allerdings muss die Drohne bisher noch manuell gesteuert werden – und die Bedienung durch einen erfahrenen Drohnen-Piloten inklusive An- und Abreise zum Kunden ist das teuerste Element in diesem Layouterfassungsprozess.