Moderne Kommunikation erfolgt größtenteils elektronisch. Dennoch verbrauchen die Deutschen jedes Jahr rund 250 kg Papier pro Person. Dabei kommt nicht nur Recyclingpapier zum Einsatz, sondern auch sehr viel Papier aus frischer Cellulose. Das bedeutet, dass jeder fünfte Baum, der irgendwo auf der Welt gefällt wird, zu Papier weiterverarbeitet wird. Wer beim Drucken ein paar Kleinigkeiten beherzigt, kann dazu beitragen, diese große Menge an Papier zu reduzieren. Das Ganze funktioniert mühelos und mit kaum nennenswertem finanziellem Mehraufwand. Nachhaltig zu drucken ist einfach und hilft dabei, die Umwelt zu entlasten.
Die Farben – konventionell oder ökologisch?
Ein Druckprodukt ist nicht nur deshalb umweltfreundlich, weil es auf umweltfreundlichem Papier gedruckt ist. Auch die Druckfarbe spielt dabei eine wichtige Rolle. Umweltfreundliche Druckfarben haben den großen Vorteil, dass sie sich beim Papierrecycling wieder vollständig aus dem Papier entfernen lassen. Sie sind frei von Mineralöl. In erster Linie sind sie aus pflanzlichen Pigmenten hergestellt, wie Harze oder organische Pigmente. Die Grundlage für die Druckfarbe sind nachwachsende Rohstoff. Häufig trägt sie den Blauen Engel. In der Qualität können diese Druckfarben gut mit konventionellen Druckfarben konkurrieren. Den Blauen Engel gibt es nicht nur für Drucker, sondern auch für Toner und Druckerpatronen für den Drucker.
Das Papier
Um hier den Überblick zu behalten, können Kunden auf bestimmte Zertifikate achten:
Der Blaue Engel
Besonders umweltfreundlich ist Recyclingpapier. Für Papier, das aus Pappe, Karton und Altpapier hergestellt ist, ist es nicht notwendig Bäume zu fällen. Trägt das Papier den Blauen Umweltengel, ist es ganz sicher aus wiederverwertetem Altpapier hergestellt. Der Herstellungsprozess bei Recyclingpapier ist viel weniger umweltbelastend als bei Papier aus Frischfasern. Energie- und Wasserbedarf sind rund 65 Prozent geringer und bei der Herstellung kommen keine optischen Aufheller zum Einsatz. Somit kommt weniger Chemie zum Einsatz bei der Herstellung.
FSC-Zertifikat und PEFC-Zertifikat
Trägt das Papier das FSC- oder das PEFC-Zertifikat, ist es garantiert aus zertifiziertem Holz hergestellt. Diese Siegel bekommt nur Holz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und ganz bestimmte Kriterien erfüllt, beispielsweise den Schutz des Waldes als Lebensraum oder Wiederaufforstung. Zudem gehört ein fairer Umgang mit Mitarbeitenden dazu und die Einhaltung von bestimmten arbeitsrechtlichen und sicherheitstechnischen Standards. Die Zertifikate unterscheiden sich in ein paar Punkten. Dennoch sieht sie auch das EU-Parlament als geeignet an.
Der Cradle-to-Cradle-Standard
Cradle-to-Cradle-Standard bedeutet, dass die Produktion des Papiers nach dem „Prinzip der naturnahen Kreislaufwirtschaft“ erfolgt. Es kommen keine Stoffe zum Einsatz, die die Gesundheit gefährden oder die Umwelt schädigen. Die Endprodukte sind ebenfalls umweltfreundlich. Die ressourcenschonenden Produktionsverfahren sparen Wasser und verwenden Roh- und Reststoffe wieder.
Fairness gegenüber Mensch und Natur
Wer nicht selbst druckt, sondern eine Druckerei auswählen muss, sollte dabei ein paar wichtige Nachhaltigkeitskriterien beachten. Diese gehen über umweltfreundliches Papier und nachhaltige Druckfarbe hinaus. Ein paar essenzielle Fragen helfen bei der Auswahl:
- Schont die Druckerei die Ressourcen im Herstellungsprozess?
- Ist das Umweltmanagement der Druckerei zertifiziert, beispielsweise mit DIN ISO 14001 oder EMAS?
- Wo kommt der Strom her? Ist er aus erneuerbaren oder nachhalten Ressourcen hergestellt?
- Welche Druckerplatten kommen zum Einsatz? Am nachhaltigsten sind prozesslose Druckplatten. Damit ist der Einsatz von Chemikalien überflüssig.
- Ist der Umgang mit den Mitarbeitenden und Lieferanten fair? Auch das ist ein wichtiges Kriterium für eine nachhaltige Druckerei.
Wenn eine Druckerei nachhaltig arbeitet und nachhaltige Druckprodukte herstellt, finden sich dazu fast immer Informationen auf der Internetseite des Unternehmens.
Nicht alles gleich drucken
Beim Drucken spielen nicht nur das Wie und Worauf eine wichtige Rolle. Wer nachhaltig drucken will, sollte sich vor jedem neuen Druckauftrag fragen, ob es überhaupt notwendig ist, die Datei auszudrucken. Denn das Wieviel ist auch entscheidend. Im Privaten wie im Gewerblichen lässt sich der Papierverbrauch reduzieren. Denn nicht alles muss zwingend in Papierform vorliegen. Vieles, beispielsweise Broschüren, Nachrichten oder Einladungen, lässt sich auch elektronisch versenden. Das ist wesentlich umweltfreundlicher. Denn jedes Papier, das gar nicht erst bedruck wird, spart Energie, Wasser und Geld.
Ein kleiner Hinweis am Ende jeder E-Mail, der sich leicht in die E-Mail-Signatur einfügen lässt, kann andere zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig kann sie zeigen, dass der Absender sich zum Umweltschutz bekennt. „Bitte denke an die Umwelt, bevor du diese Nachricht ausdruckst.“
Mit kleinen Veränderungen in den Einstellungen des Druckers lässt sich ebenfalls die Nachhaltigkeitsbilanz verbessern:
- mit doppelseitigem Druck Papier einsparen
- Seitenzahlen reduzieren
- nur kleinere Auflagen je nach Bedarf ausdrucken
- im Alltag erfüllen Dokumente in geringerer Qualität und in Schwarz-Weiß ebenso ihren Zweck und schonen dabei die Umwelt.
Nachhaltig und in guter Qualität drucken sind keine Widersprüche
Anfangs war Recyclingpapier grau oder braun und deutlich von neuem Papier zu unterscheiden. Mittlerweile sind nachhaltige Druckprodukte in der Qualität mindestens so gut wie die konventionellen Produkte. Recyclingpapier trägt wesentlich zu mehr Nachhaltigkeit bei und liegt derzeit im Trend. Wer dazu mehr wissen will, findet spannende Informationen im Blog von FairToner.
Es ist mittlerweile auch so, dass gutes Recyclingpapier sogar preiswerter als konventionelles Papier aus frischen Zellulosefasern ist. Wer eine Druckerei beauftragt, sollte mit geringfügigen Mehrkosten für die Zertifizierungen, die nachhaltigen Farben und die prozesslosen Druckplatten rechnen. Doch es macht sich bezahlt.