Das sogenannte Rice Yellow Mottle-Virus (kurz RYMV) verursacht in Afrika insbesondere bei Kleinbauern hohe Ernteverluste. Ein Forschungsteam von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und dem französischen IRD hat nun mithilfe der Genomeditierung Reislinien erzeugt, die gegen das Virus resistent sind. Die Reissorten, deren Entwicklung sie in der Fachzeitschrift Plant Biotechnology Journal beschreiben, sind eine Vorstufe, um afrikanische Elitesorten auf gleiche Art editieren zu können.
RYMV ist ein RNA-Virus, der über Käfer und direkten Blatt-Blatt-Kontakt übertragen wird. In Afrika, wo der Großteil der Bauern Parzellen von kaum einem Hektar Größe bewirtschaftet, führt er regelmäßig zu zehn Prozent bis hin zum Totalverlust der Reisernten. Er ist somit besonders für die ärmsten Bauern lebensbedrohlich.
Es gibt keinen effizienten Schutz gegen den Virus. „Der einzige wirkliche Schutz ist, Reissorten zu entwickeln, die ein Resistenzgen gegen RYMV besitzen, so dass die Pflanze unangreifbar wäre“, betont Dr. Yugander Arra, Erstautor der jetzt in Plant Biotechnology Journal erschienenen Studie. Ein Forschungsteam vom Institut für Molekulare Physiologie der HHU (Leiter: Prof. Dr. Wolf B. Frommer) und vom Institut de recherche pour le développement (IRD) im französischen Montpellier hat solche resistenten Reislinien entwickelt.
Bisher sind drei Resistenzgene bekannt. Mutationen in einem der drei Gene, genannt RYMV1, -2 und -3, reicht aus, um Resistenz zu erzielen. Die resistente Form rymv-2 kommt in ertragsschwachen afrikanischer Reissorten (Oryza glaberrima) vor. RYMV2, auch CPR5.1 genannt, kodiert ein wichtiges Protein aus den Poren des Zellkerns. In der Modellpflanze Arabidopsis thaliana führt der Verlust der einzigen Genkopie von CPR5 zu einem breiten Resistenzspektrum, nicht nur gegen Viren, sondern auch Bakterien und Pilze. Allerdings sind die Pflanzen stark im Wachstum eingeschränkt, weisen Spontanläsionen auf und bringen wenig Ertrag. Es war daher wichtig zu testen, ob die rymv2-Resistenz ohne negative Folgen auf andere Reissorten übertragbar wäre.