Das eigene Haus im Grünen ist nach wie vor einer der Lebenswünsche der Menschen in Deutschland. Wenn Sie mit Holz bauen, können Sie nicht nur Kosten sparen, sondern bauen besonders ökologisch.
Als Bauherr ist es wichtig, im Voraus zu planen – beginnend mit ganz grundlegenden Fragen: Aus was soll das Haus gebaut werden? Beton? Stein? Holz? Nicht, dass ein Haus stets mehrere Baumaterialien in sich vereint. Doch die Grundsubstanz ist beim Hausbau essentiell.
Sie bestimmt nicht nur die Kosten und die Konstruktion. Viel langfristiger sind die Auswirkungen: Die Optik, die Haltbarkeit und sogar das Raumklima hängen davon ab. Zudem haben die Auswirkungen eine hohe Reichweite: Wer ökologisch baut, trägt etwas zum Umweltschutz bei und beeinflusst damit, wenn auch nur zu einem kleinen Teil, die klimatischen Zustände auf der ganzen Welt.
Holz ist von Natur aus ökologisch
Das Bauen mit Holz ist unter diesen Gesichtspunkten sehr ökologisch, insofern dabei auf einen nachhaltigen Materialeinsatz geachtet wird. Anders als Beton, Porenbeton, Kalksandstein oder Tonziegel bindet Holz das bekannte Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre. Der Baum hatte den Sauerstoff einst abgespalten und den Kohlenstoff zum Aufbau des Holzes genutzt.
Doch nicht nur der Rohstoff selbst, auch die Bauteile und deren Herstellung sind im Vergleich zu Beton, Stahl oder Stein sehr ökologisch. So benötigt man bei der Fertigung derselben Volumenmenge Holzbauteile nur etwa 10% der Energie, die für Bauteile aus Beton nötig sind. Bei Stahlbauteilen sind es schon ca. 5% und bei Stein nur noch etwa 2%.
Der Konstruktion der Bauteile kommen die guten Materialeigenschaften von Holz hinsichtlich der Mechanik zu Gute. Die Festigkeit und Elastizität ist sehr gut und das vergleichsweise geringe Gewicht und die im Vergleich zu Beton und Stahl geringere Härte sorgen für eine einfache Verarbeitung und damit für eine kostengünstige Produktion von Fertigbauteilen für Holz-Fertighäuser.
Energieeffizienz und Raumklima
Verstärkend kommt hinzu, dass die Eigenschaften von Holz auch die Energieeffizienz der späteren Immobilie positiv beeinflussen. Denn Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärmeleiter und dämmt gut. Im Verbund mit Steinwolle oder gar Papier entsteht eine sehr nachhaltige Dämmung.
Das Raumklima wird durch Holz ebenso positiv beeinflusst. Feuchtigkeit kann einfach ausgetauscht werden. Häuser mit einem Lehm-Innenputz profitieren von einer Grundstruktur aus Holz noch mehr, was das Raumklima betrifft.
Trotz Holz alle Möglichkeiten
Das Bauen mit Holz ist zwar eine Beschränkung, doch die Möglichkeiten hinsichtlich der Architektur sind dennoch sehr breit gefächert. In einer Publikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sind einige Beispiele gelistet, welche Holz in der modernen Architektur zeigen. Auch im innerstädtischen Bereich ist der Holzbau möglich, ohne dass von außen auf den Werkstoff rückzuschließen wäre.
Ein Bedürfnisfeldansatz des Umweltbundesamts geht hinsichtlich dem Bau von Passivhäusern (oder auch „Nullenergiehaus“, „Plusenergiehaus“) von einem sich erhöhenden Einsatz nachhaltiger Rohstoffe wie Holz aus. Neue Fertigungstechnologien und Verfahren sowie die erhöhte Nachfrage verbessern die Einsatzvielfalt und letztlich auch das Kostenmodell.
Ein Beispiel für die Zukunftsfähigkeit von Holz als Baustoff zeigt eine Entwicklung der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt), bei der die Materialeigenschaften von Holz auch im Kern des Materials beeinflusst werden können.
(Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Autor Arnold Bommer., 20.12.2017 – )