Auch Blockheizkraftwerke (BHKW) können ihre Stromerzeugung nach den schwankenden Marktpreisen ausrichten. Damit richten sich die Anlagen nach der Stromnachfrage und benötigen aber für den Wärmebedarf vor Ort andere Konzepte. Das BINE-Projektinfo „Blockheizkraftwerke intelligent steuern“ (08/2013) stellt ein Modellprojekt vor, bei dem rund 800 Mini-Blockheizkraftwerke an ihren jeweiligen, dezentralen Standorten von einer gemeinsamen Zentrale gesteuert werden. Die Anlagen arbeiten bevorzugt zu Zeiten, wenn an der Strombörse die Preise hoch sind. Überschüssige Wärme wird gespeichert.
Eine für das Forschungsprojekt neu entwickelte Steuerungssoftware sorgt für optimale Betriebsabläufe zwischen Strom- und Wärmeerzeugung. Wichtige Bausteine sind Prognoseprogramme, die die aktuelle Strompreisentwicklung und den Wärmebedarf für ein bis drei Tage im Voraus abschätzen können. Die BHKW arbeiten zwar vordringlich zur Stromerzeugung, den Wärmeabnehmern vor Ort ist aber garantiert, dass ihr Bedarf immer gedeckt ist. Dazu sind leistungsfähige Wärmespeicher in das Konzept integriert, die den bei der Stromproduktion anfallenden Wärmeüberschuss für spätere Bedarfsspitzen speichern. Reicht das an sehr kalten Tagen nicht mehr aus, gehen die BHKW unabhängig vom Strompreis in Betrieb.
Die LichtBlick SE hat das Projekt konzipiert und durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG wurde ein Mini-BHKW entwickelt. Dieses ist erdgasbetrieben und verfügt über eine Leistung von 19 kW elektrisch und 36 kW thermisch.
(Fachinformationszentrum Karlsruhe, 24.07.2013 – KSA)