Ob eine Wunde unter einem Verband gut verheilt, lässt sich von aussen nicht erkennen. Empa-Forscher ermöglichen nun den Blick durchs Pflaster à la James Bond. Die verfeinerte Anwendung von Terahertz-Strahlung könnte im medizinischen Bereich die Analyse mehrschichtiger Gewebe voranbringen und bei der Wundbehandlung oder der Diagnostik von Blutgefässablagerungen zum Einsatz kommen.
Ein Abend im Casino, der Spion im Smoking zieht das neueste Gadget aus der Tasche: eine blau-getönte Brille. Und mit dem Blick durch die Spezialgläser vermag James Bond in «Die Welt ist nicht genug» nun mühelos durch die Kleidung der Casino-Schurken zu sehen und ihre Waffen unter den Jacketts zu erkennen.
Doch nicht nur fiktive Gestalten wie Bonds tüftelnder Quartiermeister Q befassen sich mit dem «Röntgenblick». In der Realität wird der Blick durchs Textil bereits angewendet, beispielsweise bei den Sicherheitschecks am Flughafen mittels sogenannten Body- oder Nacktscannern. Damit die freie Sicht auf verborgene Objekte auch in der Biomedizin genutzt werden kann, entwickeln Empa-Forscher neue Verfahren, die beispielsweise einen Blick auf eine Wunde ermöglichen, ohne den Verband ablösen zu müssen.
Hierbei werden allerdings nicht ionisierende elektromagnetische Strahlen, wie bei der Röntgenuntersuchung beim Arzt, eingesetzt, sondern Terahertz-Strahlen im Wellenlängenbereich von 0.1 bis 1 Millimeter. Damit liegen die Wellen zwischen wärmendem Infrarot und Radiowellen und sind gesundheitlich unbedenklich.