Psychologie

Vorbereitung auf die MPU: Wie Corona das Umfeld nachhaltig verändert hat

Verkehrspsychologie

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© nd3000, GettyImages

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, kurz MPU, ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des deutschen Verkehrsrechts. In der jüngeren Vergangenheit hat sie gravierende Veränderungen erfahren. Wie in vielen anderen Bereichen auch, hat die Corona-Pandemie ein Umdenken hervorgebracht und wesentliche Elemente der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung in den digitalen Bereich verlagert. So sieht die Zukunft der MPU aus.

Die MPU im Fokus

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird gerichtlich angeordnet und richtet sich entweder an Führerscheinbesitzer, die aufgrund von Verstößen gegen geltendes Verkehrsrecht kurz davorstehen, ihre Fahrerlaubnis zu verlieren, oder an Bürger, die ihre Fahrerlaubnis verloren haben und sich nun in einem Verfahren zur Wiedererlangung befinden.

  • Zu den häufigsten Gründen für eine MPU informiert der ADAC:
  • Teilnahme am Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss mit mehr als 1,6‰
  • Wiederholte Teilnahme am Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss
  • Verkehrsteilnahme unter Drogeneinfluss
  • Besitz oder Konsum illegaler Drogen
  • Erreichen oder Überschreiten von 8 Punkten im Fahreignungsregister
  • Erhebliche Straftat im Straßenverkehr oder mit Aggressionspotential
  • Geistige oder körperliche Mängel

(Quelle: https://assets.adac.de (PDF-Doc))

Im Rahmen der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung muss der Proband darlegen, dass er seine Auffälligkeiten in angemessener und ausreichender Weise korrigiert hat und dass aufgrund seiner stabilen Verhaltensänderung ein geringes Rückfallrisiko besteht. Im günstigsten Fall geht aus der MPU ein Gutachten hervor, das die Eignung zum Führen eines Fahrzeuges bestätigt. Auf der Basis dieses Gutachtens kann die Fahrerlaubnis je nach laufendem Verfahren erhalten bleiben oder wiedergewährt werden.

Da von der MPU viel abhängt, nutzen die meisten Probanden die Möglichkeit, sich vorab auf das Verfahren vorzubereiten. Hierfür gibt es Informationsveranstaltungen anerkannter Beratungsstellen, individuelle Gespräche mit zertifizierten Verkehrspsychologen, sowie Gruppen- und Individualkurse.

Möglichkeiten zur Vorbereitung der MPU vor und nach der Pandemie

Die besonderen Umstände während der Corona-Pandemie haben in viele Lebensbereiche nachhaltig eingegriffen. Auch die umfangreichen Beratungsangebote rund um die Medizinisch-Psychologische Untersuchung waren davon betroffen.

Vor der Pandemie war die Landschaft der verkehrspsychologischen Prüfung von persönlichen Beratungsangeboten geprägt. Auf die einführenden Informationsveranstaltungen der Beratungsstellen vor Ort folgten die Kontaktaufnahme zu einem Verkehrspsychologen und individuelle persönliche Gespräche. In Seminaren und Kursen in den Räumlichkeiten zertifizierter Beratungsstellen konnten sich Probanden ihren Themenschwerpunkten entsprechend in Gruppen- und Einzelveranstaltungen auf die Untersuchung vorbereiten. Im Fokus stand dabei meist der persönliche Kontakt mit den Betroffenen, um an den Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten arbeiten und eine nachhaltige Verhaltensanpassung erreichen zu können.

Die Möglichkeiten zur persönlichen Beratung und Vorbereitung auf die MPU wurden durch das weitreichende Kontaktverbot während der Coronapandemie stark eingeschränkt. Die anhaltende Notwendigkeit einer intensiven Begleitung Betroffener auf dem Weg zu MPU hat allerdings dazu geführt, dass in der Branche ein Umdenken stattgefunden hat. Wie in vielen anderen Lebensbereichen hat die Pandemie auch hier die Digitalisierung vorangetrieben und dazu geführt, dass wichtige Angebote in den virtuellen Raum verlagert wurden. Heute kann die MPU Vorbereitung online erfolgen und hat damit ein hohes Maß an Flexibilität hinzugewonnen.

Zertifizierte Unternehmen und Beratungsstellen haben sich darauf spezialisiert, ein umfangreiches digitales Angebot mit persönlicher Betreuung zur Verfügung zu stellen. Individuelle Gespräche mit ausgebildeten Verkehrspsychologen gehören ebenso zur digitalen Vorbereitung, wie umfangreiche Videokurse und Online-Seminare, in denen wesentliche Inhalte rund um das MPU-Verfahren und das Gutachten vermittelt werden. Auch in der digitalen Beratung können Probanden eigene Schwerpunkte auf der Basis der Ursache für ihre MPU wählen und werden von qualifiziertem Fachpersonal begleitet. Mit einem individuellen Ansprechpartner, der durch den gesamten Prozess begleitet, soll die wichtige persönliche Note der MPU-Vorbereitung auch im digitalen Format erhalten bleiben. Für Probanden bedeutet das, dass sie ihre Vorbereitung aufgrund der örtlichen Unabhängigkeit noch individueller auswählen und auf ihre persönlichen Bedürfnisse abstimmen können.

Das sollten gute Anbieter können

Das Angebot digitaler MPU-Vorbereitungskurse ist groß und die Auswahl des richtigen Partners fällt oft nicht leicht. Wichtig ist vor allem, sich von Werbeversprechen nicht blenden zu lassen und den Fokus auf das Wesentliche zu legen. Ein guter Rundum-Kurs für die MPU-Vorbereitung sollte nicht mehr als 200 Euro kosten. Viele Basisprodukte sind sogar schon für die Hälfte zu bekommen.

Ein persönlicher Ansprechpartner, der durch sämtliche Teilbereiche der Vorbereitung führt und den Probanden bis zur Erstellung des Gutachtens begleitet, schließt die Lücke zwischen der digitalen und der analogen Beratung. Seriöse Anbieter arbeiten ausschließlich mit zertifizierten Verkehrspsychologen zusammen, die konkret vermitteln können, was die Psychologen in der Untersuchung hören müssen, damit die wichtigen Hürden genommen werden. Außerdem sollte das Angebot so umfangreich sein, dass Probanden ihre Kursinhalte individuell auf die MPU-Ursache zuschneiden und sich somit konkret auf ihre persönliche Prüfung vorbereiten können. Wer sich in der Vielfalt an Anbietern zurechtfinden möchte, sollte Wert auf eine gute Reputation legen und sich von Bewertungen und Erfahrungsberichten leiten lassen.

Da die Pandemie digitale Alternativen in den meisten Lebensbereichen hervorgebracht und begünstigt hat, wird auch die Landschaft rund um die MPU-Vorbereitung langfristig von den Veränderungen geprägt werden. Die digitalen Angebote werden gut angenommen und viele Betroffene werden weiterhin auf eine virtuelle Vorbereitung setzen, auch wenn die Möglichkeiten einer persönlichen Beratung vor Ort inzwischen vielfach wieder vorhanden sind.

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