Die Begriffe Fachabitur oder Fachhochschulreife werden seit den 1970er-Jahren in Deutschland für Hochschulabschlüsse verwendet. Alleine letztes Jahr haben etwa 395.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland einen Hochschulabschluss angestrebt. Circa 79,6 Prozent aller Absolventen haben mit dem Abschluss die fachgebundene Fachhochschulreife erreicht. Mit diesem Bildungsabschluss stehen den Absolventen die Türen in viele Bereiche der Wirtschaft offen. Doch wie kann es nach einem bestandenen Fachabitur weitergehen?
Das Studium ist für viele der nächste Schritt nach dem Fachabitur
Das Fachabitur oder die fachgebundene Hochschulreife wird erlangt, wenn der Schüler nach dem Besuch einer zweijährigen Berufsoberschule oder an einer Fachakademie erfolgreich die Prüfung ablegt. Gleiches ist an einigen Berufsfachschulen oder an Berufskollegs möglich. Der Abschluss ermöglicht dann das Belegen aller Studiengänge an einer Fachhochschule (FH). An Universitäten sind die Studiengänge begrenzt und von der jeweiligen Spezialisierung während der Schulzeit abhängig. Die Absolventen haben die Wahl zwischen den Fachgebieten:
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- – Wirtschaft und Verwaltung
- – Technik und Sozialwesen
- – Gestaltung
- – Agrarwissenschaften
- – Haushalt und Ernährung
Wer ein Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung hat, kann an einer weiter führenden Hochschule zum Beispiel den Bachelor im Marketingmanagement machen. Wer sich für Agrarwissenschaften interessiert, kann nach dem Studium in viele Bereiche der Landwirtschaft einsteigen und als Agrarökonom eine beratende Tätigkeit ausüben.
Nach dem Fachabitur ist auch eine Berufsausbildung möglich
Bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz spielt die Schulausbildung eine sehr wichtige Rolle. Wer sich mit einem Fachabitur um einen Ausbildungsplatz bewirbt, hat in fast allen Fällen die besten Chancen. Bewerber mit einer Fachhochschulreife haben bei Mitbewerbern ohne oder ohne einen vergleichbaren Abschluss die Nase vorn. Sie bringen aus ihrer Schulausbildung gegenüber den Mitbewerbern auch eine berufliche Praxis mit. Die ist für den Ausbilder und für den Auszubildenden ein Vorteil. Der Arbeitgeber profitiert von der Erfahrung des Auszubildenden. Der Auszubildende mit Fachabitur kann seine Ausbildung während einer dualen Ausbildung durch die Fachhochschulreife um bis zu 12 Monate verkürzen. Damit die Ausbildungszeit verkürzt werden kann, muss ein entsprechender Antrag bei der zuständigen Handwerkskammer oder bei der Industrie- und Handelskammer gestellt werden.
Konkrete Berufe mit dem Fachabitur gibt es nicht
Die Fachhochschulreife nach einer Berufsausbildung und die Fachhochschule durch eine Ausbildung qualifizieren für einen Beruf, da sie wie der praktische Teil des Fachabiturs abgeschlossen werden. Konkrete Berufsbezeichnungen gibt es für diese Berufe mit dem Fachabitur aber nicht. Allerdings ist der erfolgreiche Abschluss der Berufsausbildung ein Teil der Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Fachabiturs.