„Ich bin zu dick“ ist das Urteil von Frauen und Männern mit Essstörungen beim Blick in den Spiegel – auch wenn sie oft objektiv untergewichtig sind. Eine verzerrte Körperwahrnehmung ist sowohl die Ursache als auch der aufrechterhaltende Faktor von Magersucht (Anorexie) oder Ess-Brech-Sucht (Bulimie).
Wie Forscher der Ruhr-Universität Bochum herausgefunden haben, spiegelt sich diese Verzerrung in den Hirnfunktionen wider und kann durch eine so genannte Körperbildtherapie nachweislich verändert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Konfrontationen mit dem eigenen Körper vor dem Spiegel und mittels Videoaufnahmen. Schließlich lernen die Patienten wieder positive körperbezogene Aktivitäten aufzunehmen, zum Beispiel tanzen oder schwimmen.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Betroffenen von der eingehenden Beschäftigung mit sich selbst profitieren. So verbessert sich nicht nur die Einstellung zum eigenen Körper, sondern auch das gestörte Essverhalten wird reduziert und das allgemeine Selbstwertgefühl gesteigert.
Inhalt:
- Sich dick fühlen ohne Grund
Gestörtes Körperbild - Den Grundlagen von Essstörungen auf der Spur
Patientinnen im Langzeittest - Die graue Substanz ist der Schlüssel
Neue Erkenntnisse über die Extrastriate Body Area - Mandelkern im Visier der Forscher
Körperbildtherapie bringt Erfolge
Meike Drießen /RUBIN/Ruhr-Universität Bochum
Stand: 04.09.2009