Jahrzehntelang galt Atomenergie als sicher und umweltfreundlich, vereinzelt sogar als unverzichtbar. Doch seit dem 11. März 2011 erlebt die Welt eindrücklich und dramatisch, wie wenig beherrschbar die Technologie ist, wie hilflos der Mensch angesichts der Urkraft dieser Energie.
Die Katastrophe begann, als ein Erdbeben der Stärke 9,0 und der dadurch ausgelöste Tsunami die Ostküste Japans trafen. Beides zusammen wäre schon schlimm genug, doch zu Leid, Tod und Zerstörung der Naturkatastrophe kam dann noch die technische Havarie, der größte anzunehmende Unfall: Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, direkt an der Küste gelegen, brachen Stromversorgung und Kühlung zusammen, die Reaktoren gerieten außer Kontrolle.
In mindestens drei Reaktoren begann eine Kernschmelze, radioaktive Nuklide wurden ins Meer und die Luft freigesetzt. Die Bewohner der Region mussten ihre Heimat verlassen. Wie aber konnte es dazu kommen? Und was bedeutet ein Unfall dieser Art für Umwelt und Mensch?
Inhalt:
- Fukushima ist kein Einzelfall...
Kurzchronik nuklearer Störfälle - Der Anfang vom Ende
11. März 2011: das Erdbeben - Kein Strom, keine Kühlung
Nach dem Tsunami - Samstag: Die erste Explosion
Kritische Situation am Reaktorblock 1 - Vergleichsfall Three Mile Island
Ein GAU als Augenöffner - „Sterbehilfe“ mit Meerwasser
Kann die Kernschmelze in den Blöcken 1 bis 3 gestoppt werden? - Explosion und Informationschaos
Weitere Eskalation am dritten Tag - Abklingbecken außer Kontrolle
Höchste Gefahr aus unerwarteter Richtung - Feuer und Strahlung
Kampf um Block 4 - „Ich bete, dass wir diese Tragödie überwinden“
Der sechste Tag: Kein Ende in Sicht - Kein Erfolg, keine Entwarnung
Der siebte Tag in Fukushima - Eine Woche Hölle
Noch immer ist der Super-GAU nicht endgültig abgewendet - Vom "Was wäre wenn" zum "Danach"
Ägnste, Evakuierungen und die nachhaltigen Folgen
Nadja Podbregar
Stand: 18.03.2011