Erdgas ist ein wertvoller Rohstoff, doch die Vorräte sind begrenzt. Hydraulic Fracturing, kurz „Fracking“, ist eine Fördermethode, mit der zuvor unerreichbare Gasvorkommen erschlossen werden können. Die verfügbaren Gasreserven wachsen damit um ein Vielfaches – auch im deutschen Untergrund. Löst das unsere Energie- und Rohstoffprobleme?
Auf den Schiefergas-Rausch in den USA folgte schnell die Ernüchterung: Fracking bringt mehr und mehr Umweltprobleme mit sich. Das billige Gas aus eigenem Boden kommt zu einem hohen Preis: Giftige Chemikalien bedrohen das Grundwasser, bei der Gasförderung treten klimaschädliche Gase aus. Die Risse im Gestein lassen sich nur schwer kontrollieren und könnten sogar Erdbeben auslösen. Die entstehende Belastung für Mensch und Umwelt ist viel größer, als zu Beginn des Gas-Booms angenommen.
In Deutschland ist die Zukunft des Frackings darum ein Streitthema: Befürworter sehen ein Ende der Abhängigkeit von teuren Rohstoff-Importen und fallende Strompreise. Gegnern sind die Risiken für Umwelt und Gesundheit zu groß und zu schwierig abzuschätzen. Lassen sich diese Probleme kontrollieren oder vermeiden? Kommt Fracking auch in Deutschland zum Einsatz? Falls ja, welche Sicherheitsauflagen sind gefordert?
Inhalt:
- Wie unkonventionell!
Wie sich Erdgas aus dichtem Gestein fördern lässt - Gas-Boom auch bei uns?
Schiefergas als Perspektive - Die Mischung macht's
Fracking mit Chemie Cocktail - Risiko im Untergrund
Bedroht Fracking das Grundwasser? - Ungeklärte Rechtslage
Die politische Diskussion ums Fracking in Deutschland hält an - Wie geht es weiter?
Neue Gesetze zum Fracking sind in Arbeit - Wird das Klima gefrackt?
Erdgas und seine umstrittene Klimabilanz
Ansgar Kretschmer
Stand: 15.08.2014