Placebos lindern Schmerzen, hemmen Entzündungen und lösen Asthma – und enthalten doch keinerlei wirksame Bestandteile. Trotzdem wirken diese Schein-Therapien bei vielen Menschen verblüffend gut. Aber warum? Wie funktioniert der Placebo-Effekt?
„Placebo“ – Ich werde gefallen: So nannten schon vor rund 250 Jahren Mediziner ihre Schein-Arzneien. Sie verabreichten ihren Patienten Pillen aus Brot und Zucker oder Tränke aus gefärbtem Wasser, um diese zu beruhigen, ihnen Linderung bei unheilbaren Krankheiten zu verschaffen oder schlicht, um Geld zu verdienen. Doch schon damals stellte man fest: Die Schummel-Kuren wirken.
Inzwischen weiß man, dass Placebos reale und physiologisch messbare Veränderungen im Körper auslösen können. Ihre Wirkung geht damit weit über einen rein psychologischen Effekt hinaus. Was aber genau den Placebo-Effekt verursacht, wie er sich manifestiert und warum nicht jeder gleichermaßen anfällig ist, das haben Forscher erst in den letzten Jahren zumindest in Teilen herausgefunden.
Inhalt:
- Rätselhaftes Phänomen
Warum Zuckerpille und Nadeln heilen und schaden können - Muss man dran glauben?
Die Auslöser des Placebo-Effekts - Mehr als nur Psycho
Was der Placebo-Effekt in Gehirn und Körper bewirkt - Männer, Frauen und die Gene
Warum nicht jeder gleich anfällig ist - Der Stellvertreter-Effekt
Der Placebo-Effekt funktioniert auch über Dritte - In der Zwickmühle
Was bedeutet das für Arzt und Patient?
Nadja Podbregar
Stand: 17.10.2014