Das klassische Szenario des Urknalls hat einen Haken: Es erklärt nicht, wie das Universum von winzig klein auf unendliche Größe heranwachsen konnte. Und auch andere Phänomene passen nicht ins Bild. Erklären könnte all dies die kosmische Inflation – aber auch dieses Szenario ist nicht ohne Tücken, wie sich gerade in letzter Zeit zeigte.
Unser Universum ist zwar schon knapp 14 Milliarden Jahre alt – das Entscheidende aber dauerte nur winzige Sekundenbruchteile: Eine explosive und ultraschnelle Phase der Ausdehnung katapultierte die „Keimzelle“ unseres Universums von Quantengröße bis auf riesenhafte Ausmaße. Erst nach dieser kosmischen Inflation entwickelten sich allmählich die Grundbausteine der Materie. Soweit die heute gängige Theorie.
Dieses Szenario der Inflation kann viele der zuvor rätselhaften Merkmale unseres Kosmos erklären, gleichzeitig aber wirft es neue Fragen auf. Und: Trotz mühsamer Suche ist es Forschern bisher nicht gelungen, die kosmische Inflation zu beweisen – auch wenn es zwischenzeitig danach aussah. Diese heute gängigste Erweiterung der Urknalltheorie gibt daher noch immer reichlich Rätsel auf.
Inhalt:
- Urknall – und dann?
Von fast Null auf Unendlich - Das Horizont-Problem
Die unerklärliche Gleichheit allen Seins - Das Flachheits-Problem
Eine scheinbar unmögliche Raumkrümmung - Exponentielle Ausdehnung
Die Erfindung der kosmischen Inflation - Prinzip Trockenpflaume
Welche Probleme löst die Inflation? - Zu früh gefreut
Die Suche nach einem Beweis für die Inflation - Der Motor
Was hat die kosmische Inflation angetrieben? - Auf tönernen Füßen
Warum die Inflation auch Fragen aufwirft
Nadja Podbregar
Stand: 22.05.2015