Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides hat möglicherweise nur ein einziges Werk geschrieben. Das aber hat ihn zu einem der einflussreichsten antiken Autoren gemacht. Seine umfangreiche Schrift über Arzneimittel war prägend für die Entwicklung der Pharmazie – und blieb bis ins 16. Jahrhundert hinein ein wichtiges Standardwerk.
Seine Erkenntnisse über heilbringende Stoffe aus der Welt der Pflanzen, der Tiere, der Minerale, Metalle und Erden fasste Dioskurides im ersten Jahrhundert nach Christus in der „De Materia Medica“ zusammen – und sorgte damit für eine beträchtliche Erweiterung des drogenkundlichen Wissens.
Schon seine Zeitgenossen schätzten das Werk, dem später sogar einer der bedeutendsten Lehrer der antiken Medizin Respekt zollte: Galen von Pergamon soll über Dioskurides einmal gesagt haben, er trüge die Lehre von den Heilmitteln von allen Autoren am vollkommensten vor. Doch Dioskurides Einfluss reichte noch weiter. Bis in die frühe Neuzeit hinein hielt sich seine Arzneimittellehre als Nachschlagewerk von hohem Stellenwert und verbreitete sich in mannigfachen Abschriften, Bearbeitungen und Übersetzungen.
Inzwischen sind die medizinischen Weisheiten aus der „De Materia Medica“ längst überholt. Doch ein Blick auf den antiken Bestseller lohnt sich noch immer.
Inhalt:
- Von Zaubermitteln und exotischen Zutaten
Arzneimittellehre in der Antike - Mediziner im Dienste des Militärs
Spekulationen über das Leben des Dioskurides - "De Materia Medica"
Geschichte eines pharmazeutischen Bestsellers - Kopiert, bebildert und bearbeitet
Ein Standardlehrbuch bis in die Neuzeit - Dioskurides aus heutiger Sicht
Wirkungsmächtiger Autor mit wirkungslosen Rezepten - Ehrung in der botanischen Taxonomie
Die Gattung Dioscorea
Daniela Albat
Stand: 18.03.2016