Er war unbestritten einer der größten Flugpioniere der Welt: Otto Lilienthal. Jedes Kind kennt heute die Geschichte seiner ersten Gleitflüge. Doch wie gut die Flugapparate des mecklenburgischen Ingenieurs wirklich waren und warum der der Flugpionier trotz seiner großen Erfahrung verunglückte, blieb lange offen. Jetzt haben Forscher dies untersucht – und einiges Neues herausgefunden.
Otto Lilienthal starb vor fast genau 120 Jahren – er stürzte am 10. August 1896 bei einem seiner Flugversuche ab. Fünf Jahre zuvor jedoch war es ihm als erstem Menschen gelungen, mit einem Flugapparat mit festen Flügeln zu fliegen. Er bewies damals, dass man sich das Flugprinzip der Vögel und vor allem ihrer Flügel zunutze machen kann, um sich wie sie in die Lüfte zu erheben.
Mit Lilienthals Fluggeräten und Gleitflügen begann eine neue Ära der Technikgeschichte, das Zeitalter der Luftfahrt. Ihm zu Ehren haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen von Lilienthals Fluggeräten, den „Normalsegel-Apparat“ originalgetreu bis ins Details nachgebaut. Damit haben sie nun erstmals überprüft, wie gut diese Konstruktion wirklich flog und welche Flugeigenschaften sie hatte.
Gleichzeitig aber lüften die Forscher ein Rätsel um Lilienthals frühen Tod: War die Konstruktion seines Gleiters fehlerhaft oder lag ein Pilotenfehler vor?
Inhalt:
- Der erste echte Flug
Auf Flügeln in die Lüfte - Von den Vögeln abgeschaut
Was war das Bahnbrechende an Lilienthals Konstruktionen? - Normalsegel-Apparat im Windkanal
Wie gut war Lilienthals Gleiter wirklich? - Der Absturz
Dramatisches Ende eines Flugpioniers - Wer war schuld?
Der Grund für den Absturz Lilienthals
Nadja Podbregar
Stand: 12.08.2016