Verpackungen, PET-Flaschen oder Plastiktüten – Kunststoffe sehen wir an jeder Ecke und trotzdem gelten sie als die Bösewichte unserer Zeit. Sie bestehen aus dem immer knapper werdenden Rohstoff Erdöl und nach einmaligem Nutzen landen sie oft schon wieder in der Tonne. Oder sie verschmutzen unsere Meere und werden als Mikroplastik von Fischen gefressen. Trotzdem hat der Alleskönner Kunststoff auch viele Vorzüge. Er ist leicht, haltbar und günstig wie kaum ein anderes Material. Deswegen geht der Trend inzwischen zum Biokunststoff.
Schätzungsweise ein Prozent aller Kunststoffe sind inzwischen aus Biokunststoff. Heute noch ein Nischenprodukt, prophezeien Experten dem Material allerdings ein starkes Wachstum, insbesondere auf dem Verpackungsmarkt. Teilweise, und vielleicht ohne dass wir es merken, verwenden wir auch schon Bio-PET-Flaschen oder Bio-Einkaufstüten.
Im Vergleich zum Bio-Label auf Lebensmitteln, ist der Begriff „Bio“ bei Kunststoffen allerdings etwas anders definiert. Denn das alternative Material soll hauptsächlich unsere Erdölreserven und das Klima schonen. Um herauszufinden ob Bioplastik tatsächlich besser für unsere Umwelt ist, müssen wir uns deswegen zwei ganz unterschiedliche Bio-Kunststoffarten ansehen: die biologisch abbaubaren Kunststoffe und die biobasierten Kunststoffe.
Inhalt:
- Bio ist nicht gleich Bio
Ein Name zwei Varianten - Vom Lebewesen zum Kunststoff
Die wundersame Verwandlung der Pflanzen und Abfälle - Plastik für die Ewigkeit?
Von zu langer Haltbarkeit und plastikfressenden Bakterien - Umstrittene Ökobilanz
Tatsächlich Bio oder doch nur greenwashing? - Vielseitiger Biokunststoff
Mehrwert für spezielle Anwendungsgebiete - Der komplizierte Weg des Biokunststoff
In welcher Tonne soll er landen? - Renaissance des Biokunststoff
Eine alte Idee wird neu entdeckt
Hanna Diewald
Stand: 14.10.2016