Warum werden bestimmte Menschen von Mücken geradezu „aufgefressen“, dienen regelrecht als „Mückenableiter“, während andere selten oder nie gestochen werden? Bis heute ist nicht genau geklärt, worauf dieser Effekt beruht. Sicher ist allerdings, dass das „süße“ Blut dabei keine Rolle spielt.
In Laborversuchen konnten Forscher beispielsweise keinerlei Zusammenhang zwischen Blutgruppe oder Blutzuckergehalt und der Stechlust der Mücken feststellen. Es scheint vielmehr der individuelle Körpergeruch zu sein, der die Attraktivität für die Stechinsekten ausmacht – die jeweils höchstpersönliche Duftmischung aus Aminosäuren, Aminen, Steroidhormonen und anderen Stoffwechselprodukten.
Doch auch winzige Unterschiede in der Körpertemperatur können den Mücken als Signal dienen. Schon ein Zehntelgrad reichte im Experiment aus, um die Stechpräferenzen der Mücken zu beeinflussen. Diese Beobachtung liefert vielleicht auch eine Erklärung dafür, warum Männer bei Laborversuchen weitaus attraktiver für Stechmücken zu wirken scheinen als Frauen. Denn die männliche Körpertemperatur liegt vor allem nachts ein wenig höher als die weibliche. Im Alltag allerdings werden Männer wegen ihrer stärkeren Körperbehaarung eher weniger häufig gestochen als Frauen.
Andere Laborversuche deuten daraufhin, dass auch der weibliche Menstruationszyklus das Stechverhalten der Mücken zu beeinflussen scheint: Einige Frauen wirken offenbar zwischen dem 13. und 18. Tag des Zyklus besonders anziehend auf die fliegenden Blutsauger. Ob dafür allerdings der Anstieg des Östrogenspiegels im Blut oder aber die gleichzeitige leichte Erhöhung der Körpertemperatur verantwortlich sind, ist bislang nicht eindeutig geklärt…
Stand: 06.05.2002