Tornados entstehen immer dann, wenn feucht-heiße Luft aus dem Golf von Mexiko und Kaltluft aus dem Norden aufeinandertreffen. Dies führt zu einer labilen Luftschichtung mit Gewitterbildung. Wenn die Kaltluft die Luftmassengrenze durchbricht, stürzt sie mitunter mehrere Kilometer strudelförmig nach unten.
Die herabstürzende Kaltluft wird am Rande des Strudels durch emporgerissene Warmluft ersetzt. Die so angesaugte Luft konzentriert sich auf einen immer enger werdenden Raum, wodurch sich die Drehgeschwindigkeit enorm erhöht. Die aufsteigende Warmluft kondensiert und es bildet sich der für den Tornado so typische, trichterförmige Wolkenschlauch.
Der Trichter wächst so lange nach unten, bis er den Erdboden erreicht hat. Der Tornado dreht sich jetzt mit sehr hoher Geschwindigkeit um seine senkrechte Achse. Diese Drehbewegung hat ihre Ursache in der natürlichen Erdrotation. Auf der Nordhalbkugel dreht die eingezogene Luft gegen den Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel hingegen im Uhrzeigersinn.
Durch die Drehbewegung beginnt der Tornado mit einer Geschwindigkeit von 40-50 km/h zu wandern, er kann aber Spitzenwerte von bis zu 90 km/h erreichen. Die Ursachen für die große Zerstörungskraft sind die hohe Rotationsgeschwindigkeit und der extrem niedrige Luftdruck im Wolkenschlauch, der etwa 80 bis 100 hPa unter dem Umgebungsluftdruck liegt.
Im Inneren des Tornados herrschen Abwinde und es ist fast windstill. Im Wolkenschlauch hingegen sind Aufwinde bestimmend, die alles mit sich nach oben reißen. Die Aufwinde eines Tornados sind so stark, daß sie Autos, Lokomotiven und Kühe hochheben können. Es wird z. B. berichtet, daß ein Tornado ein Haus drei Kilometer weit mit sich schleppte. Nach ca. 20-30 Minuten löst sich ein Tornado meistens auf, zurück bleibt oft eine Schneise der Verwüstung.
Stand: 07.11.2001