Das amerikanische Apollo Programm begann 1967 mit Apollo 1 und endete 1972 mit der Apollo 17. In zwölf Missionen flogen dabei insgesamt 30 Menschen ins All. Die größten Erfolge des US-Mondprogramms waren zweifellos Apollo 8 mit den ersten Menschen außerhalb der Erdumlaufbahn und Apollo 11 mit der ersten Mondlandung.
Apollo 1
27. Januar 1967
Besatzung: Virgil (Gus) Grissom, Edward White, Roger Chaffee
Während eines Vortests für den Start des ersten bemannten Raumschiffs der Apollo-Serie erlebte das Programm eine Tragödie. Ein Feuer brach auf der Startrampe aus und erfasste die Apollo 1, dabei kamen alle drei Besatzungsmitglieder um. Als Folge dieses Unglücks wurden die nächsten geplanten Starts von Apollo-Schiffen zunächst ausgesetzt und die möglichen Ursachen für das Feuer untersucht.
Apollo 7
11. – 22. Oktober 1968
Besatzung: Walter Schirra, Donn Eisele, Walter Cunningham
Die Flüge Apollo 4 bis 6 waren unbemannte Testläufe der Saturn-Trägerraketen, daher wurde der nächste bemannte Flug Apollo 7 getauft. Als Generalprobe für die folgende Mission gedacht, wurde Apollo 7 nur in der Erdumlaufbahn getestet und hatte daher keine Mondlandefähre an Bord. Der Test war ein voller Erfolg, er bewies die Weltraumtauglichkeit der grundlegenden Apollo-Bestandteile und beseitigte die nach dem Apollo 1 Unglück aufgekommenen Befürchtungen.
Apollo 8
21. – 27. Dezember 1968
Besatzung: Frank Borman, James Lovell, William Anders
Die Astronauten der Apollo 8 waren die ersten menschlichen Wesen, die die Erdumlaufbahn verließen. Eigentlich als ein weiterer Test im Orbit der Erde geplant, drängte die Zeit im Wettlauf mit der Sowjetunion so sehr, dass das Schiff statt dessen Richtung Mond flog. Apollo 8 erreichte die Mondumlaufbahn am 24. Dezember morgens und umkreiste den Mond 20 Stunden lang. Die Astronauten im Inneren der Kommandokapsel – eine Landefähre war nicht an Bord – fotografierten unter anderem den ersten Erdaufgang vom Mond aus. Mit ihrer erfolgreichen Mission bewies Apollo 8, dass es mit der bestehenden Technologie möglich war, zum Mond und zurück zu fliegen.
Apollo 9
3. – 13. März 1969
Besatzung: James McDivitt, David Scott, Russel Schweickart
Mit der Apollo 9 wurde die Mondlandefähre zum ersten Mal im All getestet. Zehn Tage lang probten die Astronauten sämtliche Manöver (bis auf die Landung natürlich) mit Trägerrakete, Kommandokapsel und Landefähre in der Erdumlaufbahn. Schweickart und Scott unternahmen einen Weltraumspaziergang, Schweickart testete dabei einen neuen, vom Mutterschiff unabhängigen Raumanzug. Sie waren außerdem die erste Apollo-Besatzung, die ihren Schiffen einen Namen gab.
Apollo 10
18. – 26. Mai 1969
Besatzung: Thomas Stafford, John Young, Eugene Cernan
Die Generalprobe für die Mondlandung brachte die Landefähre mit dem Spitznamen „Snoopy“ immerhin bis zu 15 Kilometer an die Mondoberfläche heran. Bis auf die Landung selbst führten die Apollo 10 Astronauten exakt die gleichen Manöver durch wie für die Apollo 11 geplant. Während Young mit der Kommandokapsel in der Mondumlaufbahn blieb, stiegen Stafford und Cernan in die Landefähre um und überflogen den Apollo 11 Landeplatz im Meer der Stille. Auch Apollo 10 hatte ein „erstes Mal“ zu bieten: die erste farbige Fernseh-Liveübertragung.
Apollo 11
16. – 24. Juli 1969
Besatzung: Neil Armstrong, Michael Collins, Edwin „Buzz“ Aldrin
Apollo 11 landete, wie geplant, am 20. Juli um 16 Uhr 17 Ostküstenzeit auf der Oberfläche des Mondes. Sechs Stunden später machte Armstrong seinen „giant leap for mankind“, Aldrin folgte nach und beide verbrachten die nächsten zweieinhalb Stunden mit Probensammeln, Fahneaufstellen und Fotografieren. Nach insgesamt 21 Stunden auf der Mondoberfläche kehrten sie zur in der Mondumlaufbahn kreisenden Kommandokapsel „Columbia“ zurück.
Apollo 12
14 – 24. November 1969
Besatzung: Charles Conrad, Richard Gordon, Alan Bean
Die zweite Mondlandung, im Meer der Stürme, war ein Muster an Präzision und Zielgenauigkeit. Der fast völlig automatisierte Landeanflug brachte die Landefähre bis auf 180 Meter an die zweieinhalb Jahre vorher auf den Mond geschossene Surveyor 3 Sonde. Die beiden Astronauten nahmen Teile der Sonde zur Analyse mit zurück auf die Erde, sammelten weitere Gesteinsproben und deponierten Experimente zur Messung der Seismizität des Mondes, des Sonnenwinds und des Magnetfelds. Die Kommandokapsel „Yankee Clipper“ machte unterdessen aus der Umlaufbahn Multispektralbilder der Oberfläche.
Apollo 13
11. – 17. April 1970
Besatzung: James Lovell, Fred Heise, John Swigert
„Houston, wir haben ein Problem“ – die Apollo 13 -Mission ist nicht zuletzt dank der Verfilmung mit Tom Hanks die wohl bekannteste Beinahe-Katastrophe der Weltraumgeschichte. Rund 300.000 Kilometer von der Erde entfernt explodierte ein Sauerstofftank des Servicemoduls und legte die Kommandokapsel der Apollo fast vollständig lahm. Als einziger Ausweg blieb den Astronauten die Rückkehr zur Erde nach einer Umrundung des Mondes. Für vier Tage mussten die drei in der kalten und engen Landefähre ausharren, bis sie doch noch sicher die Erde erreichten.
Apollo 14
31. Januar – 9. Februar 1971
Besatzung: Alan Shepard, Stuart Roosa, Edgar Mitchell
Nach der Landung in der Fra Mauro Region, dem eigentlich für die Apollo 13 vorgesehenen Landeplatz, unternahmen die Astronauten Shepard und Mitchell zwei Mondspaziergänge, und benutzen eine „Mondrikscha“ um eingesammelte Proben zurück zur Landefähre zu transportieren. Eine weitere Probenexkursion wurde abgebrochen, als die beiden Astronauten die Orientierung verloren und sich fast „verlaufen“ hätten. Die Apollo 14 Astronauten waren die letzten Mondfahrer, die noch bei ihrer Rückkehr in Quarantäne gehen mußten.
Apollo 15
26. Juli – 7. August 1971
Besatzung: David Scott, James Irwin, Alfred Worden
Die erste längere expeditionsartige Mondlandung war auch die erste, die einen „Lunar Rover“ einsetzte. Scott und Irwin legten mehr als 27 Kilometer in ihrem Mondauto zurück und sammelten unter anderem den berühmten „Genesis Rock“. Auf dem Rückweg zur Erde unternahm Worden den ersten Weltraumspaziergang zwischen Erde und Mond.
Apolllo 16
16. – 27. April 1972
Besatzung: John Young, Thomas Mattingly, Charles Duke
Eine Fehlfunktion in den Hauptdüsen hätte die Landung der „Orion“ fast vereitelt. Als es doch noch klappte, untersuchten Duke und Young drei Tage lang das Descartes-Hochland. Sie stellten fest, das die scheinbare Vulkanregion keine war. Unter den von ihnen zurückgebrachten Gesteinsproben war auch der größte Brocken, der vom Mond gesammelt wurde.
Apollo 17
7. – 19. Dezember 1972
Besatzung: Eugene Cernan, Ronald Evans, Harrison „Jack“ Schmitt
Der letzte Mensch, der den Mond betrat, war gleichzeitig der erste Wissenschaftler: der Astronaut und Geologe Harrison Schmitt. Schmitt und Cernan sammelten weitere Mondproben und legten im Mondauto rund 34 Kilometer durch das Taurus-Littrow Tal zurück. Bei ihrem Abflug hinterließen sie eine Plakette mit der Inschrift: „Hier beendeten die Menschen ihre erste Monderkundung. Dezember 1972. Möge der Geist des Friedens, mit dem wir gekommen sind, im Leben der ganzen Menschheit widergespiegelt werden.“
Stand: 09.07.2019