3,8 Kubikmeter – so klein ist das Cockpit der Solar Impulse 2. Es gibt daher kaum Platz für die Piloten, um sich breit zu machen oder sich gar die Füße zu vertreten. Zwar kann man den Sitz nach hinten klappen, aber ansonsten ist kaum Bewegungsspielraum in dem kleinen Raum. Bis zu 24 Stunden am Tag sitzen die beiden Männer daher auf diesem Stuhl.
Dabei stellen sich auch noch andere Fragen: Wie sie zum Beispiel auf Toilette gehen. Es gibt nur die eine Antwort und Möglichkeit: Der Sitz ist multifunktional. Er ist Schlafkoje und Toilette, aber auch Massagestuhl und enthält in der Rückenlehne einen eingebauten Fallschirm und ein Rettungsboot.
Spezialnahrung für Unterwegs
Doch wie ernähren sich die Piloten fünf Tage lang? Da es sowohl an Platz mangelt, als auch an Gewicht gespart werden muss, erhalten die Piloten eine speziell für sie angefertigte Nahrung. Die Lösung sind sich selbst erhitzende Säckchen, um in 8.000 Metern Höhe nicht mit heißem Wasser hantieren zu müssen. Denn Piccard und Borschberg hatten sich eine heiße Mahlzeit am Tag gewünscht. Wie Handwärmer, die sich durch Druck erwärmen lassen, funktionieren diese Tüten.
Enthalten sind dabei ganze Menüs von Kartoffeln mit Lauch bis Risotto. Und schmecken tun sie auch – beide Piloten haben sie mehrere Male probiert. Eine Tagesration für den Piloten besteht dabei aus 2,5 Kilo dieser Instantnahrung, 2,5 Litern Wasser und einem Liter isotonischen Getränks.
Diese Bedingungen machen deutlich, welche physischen und psychischen Anstrengungen die Piloten bei ihrem Flug leisten müssen. Einen 72 Stunden Nonstop-Probelauf haben Piccard und Borschberg bereits im Flugsimulator erfolgreich absolviert. Wie gut das Flugzeug und die beiden Männer den Strapazen unter echten Bedingungen trotzen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Marie Ahrweiler
Stand: 20.03.2015