Immerhin: Über das Ziel herrscht Einigkeit, die Zwei-Grad-Marke der maximalen Erwärmung erkennen nahezu alle teilnehmenden Staaten als erstrebenswert an. Das bestätigten zuletzt Mitte November die Teilnehmer des G-20 Gipfels in der Türkei: „Wir erkennen an, dass 2015 ein entscheidendes Jahr ist, das effektives, entschlossenes und kollektives Handeln gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen erfordert“, heißt es in ihrem Abschluss-Statement. „Wir bestätigen das Zwei-Grad-Klimaschutz-Ziel.“
Der Weg hin zu diesem Ziel ist jedoch das Minenfeld, an dem schon der Gipfel von Kopenhagen im Jahr 2009 scheiterte.
Wer trägt wie viel der Last?
Einer der Diskussionspunkte: Wer muss welchen Anteil an den CO2-Minderungen übernehmen? Beim Klimagipfel von Kopenhagen war dies die Frage, die die Verhandlungen letztlich zum Scheitern brachten. Denn noch im Kyoto-Protokoll waren nur die Industrieländer zu Emissions-Senkungen verpflichtet – als Hauptverursacher des anthropogenen Treibhauseffekts trugen sie die Hauptverantwortung.
Inzwischen allerdings ist die Lage nicht mehr ganz so eindeutig. Denn Schwellenländer wie Indien und China sind längst in die Liga der Großemittenten aufgerückt. Beide bilden zusammen mit den USA die Top 3 und auch Saudi-Arabien, Brasilien und Mexiko sind unter den 15 größten CO2-Emittenten. Die Schwierigkeit bei den Verhandlungen besteht nun darin, eine Lösung zu finden, die diese Emissionen zwar mindert, andererseits aber den Entwicklungsländern nicht zu viele Einbußen im Wirtschaftswachstum zumutet.