Vom Erfinder von Kernwaffen für die Sowjetunion zum Menschenrechtler: Die Lebensgeschichte des russischen Wissenschaftlers Andrei Dmitrijewitsch Sacharows ist von Widersprüchen geprägt. Dennoch folgte der Physiker stets konsequent seinem Gewissen – selbst als ihn dies zum „Staatsfeind Nummer 1“ machte.
Das Leben von Andrei Sacharow besteht scheinbar aus zwei Hälften: Am Anfang stand das Leben als genialer Physiker, der Sowjetrussland zur Wasserstoffbombe verhalf. Neben der Entwicklung von Kernwaffen arbeitete Sacharow jedoch auch an Fusionsreaktoren zur zivilen Nutzung der Kernenergie und an Problemen der Kosmologie. Das von ihm entwickelte Tokamak-Prinzip ist noch heute Basis zahlreicher Fusionsreaktoren in der Forschung.
In der zweiten Hälfte seines Lebens setzte sich Sacharow konsequent für Abrüstung, dem Kampf um Menschenrechte und die freie Rede in der Sowjetunion ein. Dies brachte ihm nicht nur den Friedensnobelpreis, sondern auch Ärger der sowjetischen Staatsmacht ein. Zeitweilig galt er sogar als „Staatsfeind Nr. 1“ der Sowjetunion. Heute ist er nicht nur als Physiker, sondern vor allem als Dissident und Menschenrechtler bekannt.
Inhalt:
- Ein schwieriger Start
Die Anfänge im neuen Sowjetstaat - Kernforschung in Arsamas-16
Kernwaffenentwicklung unter strengster Geheimhaltung - Jenseits der Bombe
Forschung für Fusionsreaktoren und die Kosmologie - Der Weg zum Dissidenten
Sacharows Gewissen meldet sich - Nobelpreis und Verbannung
Friedensnobelpreis, Verbannung und späte Freiheit