Schriftzeichen, Straßen, Palastanlagen: Während der Bronzezeit vor rund 3.500 Jahren existierte auf der Insel Kreta die erste Hochkultur auf europäischem Boden. Berühmt war diese minoische Kultur unter anderem für ihre große Flotte, die einen blühenden Seehandel ermöglichte.
Heidelberger Fachleute rekonstruieren seit einiger Zeit mithilfe der experimentellen Archäologie die erstaunliche maritime Entwicklung des minoischen Kreta und lassen die Flotte des sagenumwobenen Königs Minos wieder segeln. Dazu erstellen sie digitale Rekonstruktionen von minoischen Schiffen und Häfen und untersuchen die Seebedingungen, die während der agäischen Bronzezeit herrschten.
Die bisherigen Ergebnisse der Wissenschaftler gehen weit über die Visualisierung bereits bekannter Tatsachen hinaus und bieten überraschende Erkenntnisse zum minoischen Seewesen.
Inhalt:
- Die rätselhafte Flotte eines sagenumwobenen Königs
Forscher lüften Geheimnisse des minoischen Seewesens - Spurensuche in der Bronzezeit
Schiffsdarstellungen haben Tradition - Einbaum als Erfolgsmodell
Geschichte des ägäischen Schiffbaus - Der Boom der Plankenschiffe
Neuerungen in der Bootskonstruktion - Seereisen im Flottenverband
Neue Entwicklungen im Seewesen - Umschlagplätze für Waren
Häfen und Lagerhäuser - Unterwegs mit den Minoern
Seewege und Antriebstechniken
Thomas Guttandin, Diamantis Panagiotopoulos und Gerhard Plath / Forschungsmagazin „Ruperto Carola“ der Universität Heidelberg
Stand: 14.10.2011