Ohne Bestäubung geht es nicht: Damit Pflanzen sich fortpflanzen können, müssen sie bestäubt werden. Wie aber kommt ihr Pollen von A nach B? Zu dieser Frage hat sich die Evolution im Laufe der Zeit einiges einfallen lassen und geschickte Strategien hervorgebracht. Doch einige dieser Jahrmillionen alten Erfolgskonzepte geraten zunehmend ins Wanken. Haben die Pflanzen bald keine Bestäuber mehr?
Tiere bringen ihre Keimzellen persönlich zueinander: Sie pflanzen sich meist durch Sex fort. Pflanzen dagegen können als sesshafte Lebewesen nicht so einfach einen Fortpflanzungspartner aufsuchen. Sie sind für die Bestäubung und Befruchtung auf die Hilfe Dritter angewiesen.
Als Verbündeten für diese Mission setzen manche Arten auf den Wind, andere lassen ihre Pollen durch Tiere zu einem Artgenossen tragen – zum Beispiel von Bienen, Schmetterlingen, Vögeln oder Fledermäusen. Um diese anzulocken, produzieren die Pflanzen nicht nur süßen Nektar, sondern verführen ihre Bestäuber gezielt auch mit anderen Tricks. Im Laufe der Evolution haben sich viele Pflanzen und Pollensammler perfekt aneinander angepasst.
Das System, das auf der Partnerschaft zwischen Blütenpflanzen und Bestäubern beruht, ist Millionen Jahre alt. Doch das bewährte Konzept ist bedroht. Denn tierische Pollentransporteure haben heute mit vielen Problemen zu kämpfen. Das könnte eines Tages auch für den Menschen zum Problem werden.
Inhalt:
- Wind oder Tier?
Vielfältige Bestäuberwelt - Die Tricks der Pflanzen
Zum Pollensammeln verführt - Exklusive Partnerschaften
Vorteile und Risiken extremer Anpassung - Uralte Erfolgsteams
Die Ursprünge der tierischen Bestäubung - Bestäuber in Bedrängnis
Warum Bienen und Co gefährdet sind - Eine Welt ohne Bestäuber
Katastrophe für den Menschen? - Was tun?
Wege aus der Bestäuberkrise
Daniela Albat
Stand: 20.10.2017