20 Jahre ist es her, seitdem die ersten drei Raumsonden das äußere Sonnensystem besuchten und erstmals sensationelle Bilder vom Saturn und seinem System übermittelten. Jetzt ist erneut ein Raumfahrzeug zu Besuch beim „Herrn der Ringe“. Nach einer fast siebenjährigen Reise und 3,5 Milliarden zurückgelegten Kilometern erreichen die Raumsonde Cassini und die bei ihr „huckepack“ mitreisende Titansonde „Huygens“ jetzt ihr Ziel: den Saturn.
Er ist mehr als 1,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, ein winziger Punkt in den endlosen Weiten des Alls, doch der Ringplanet Saturn fasziniert die Menschheit von ihren ersten Anfängen bis heute. Wie kaum anderer Planet weckt der von Ringen und einer ganzen Herde von Monden umgebene Gasriese die Neugier von Astronomen, Planetenforschern und Himmelsguckern aller Art.
Am 1. Juli 2004 schwenken sie in eine Umlaufbahn um den rätselhaften Gasriesen und seinen „Hofstaat“ von Monden und Ringen ein. Jetzt beginnt die kritischste Phase ihrer Annäherung: Mithilfe eines Bremsmanövers muss sie ihre Fluggeschwindigkeit soweit reduzieren, dass sie von der Anziehungskraft des Saturn eingefangen werden kann. 96 Minuten lang müssen die Haupttriebwerke der Sonde dafür feuern.
Luft alles nach Plan, wird Cassini durch die Lücke zwischen dem F und G Ringen hindurchfliegen und in die erste Umlaufbahn um den Ringplaneten einschwenken. Die für die Flugbahn verantwortlichen Wissenschaftler haben sämtliche verfügbare Information über Dichte und Material der Ringe genutzt, um für diese riskante Passage den sichersten und besten Kurs herauszufinden.