Um bis zu vier Grad Celsius könnten die globalen Temperaturen innerhalb der nächsten 100 Jahre ansteigen. Dies haben neueste Modellrechnungen von Klimaforschern ergeben. Mitschuld hieran trägt die zunehmende Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre, die inzwischen so hoch ist wie seit 400.000 Jahren nicht mehr – Tendenz weiter steigend. Die dadurch ausgelösten Veränderungen im Wettergeschehen sind bereits heute spürbar. Noch weitgehend unerforscht sind hingegen die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf unser Agrarökosysteme und Kulturlandschaften.
Die globale Erwärmung kann vielfältige Auswirkungen haben. So rechnen Klimaforscher beispielsweise zukünftig mit einem vollständigen Abschmelzen des Meereises in der Arktis oder immer stärkeren und gefährlicheren Hurrikans – beispielsweise in den USA. Für Mitteleuropa prognostizieren die Wissenschaftler hingegen immer trockenere und ungewöhnlich heiße Sommer sowie wärmere und feuchtere Winter. Auch Extremereignisse wie Starkregenfälle werden in den nächsten Jahrzehnten wohl immer häufiger auftreten.
Doch nicht nur der Mensch bekommt diese Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Auch landwirtschaftliche Kulturpflanzen wie Weizen oder Zuckerrüben und sogar die Wälder müssen sich in Zukunft auf die veränderten Bedingungen einstellen.
Welche Folgen hat die globale Erwärmung für die Land- und Forstwirtschaft? Wie können sich die Agrarökosysteme und Kulturlandschaften an die Klimaänderungen anpassen? Lässt sich das in der Atmosphäre immer reichlicher vorhandene CO2 vielleicht sogar als Nährstoff für Bäume und Kulturpflanzen nutzen? Antworten auf diese und andere Fragen suchen Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalten für Landwirtschaft (FAL) sowie Forst- und Holzwirtschaft (BFH).
Inhalt:
- Atmosphären-Dünger
Kohlendioxid beeinflusst Pflanzenwachstum - Pflanzen in Freilandhaltung
Warum Feldversuche wichtig sind - Transpiration und CO2
Wasserverbrauch der Pflanzen vermindert - Biomasseproduktion
Wachstumssteigerung geringer als erwartet - Stimulierte Bäume
Klimaänderungen lösen Reaktionen aus - Von Fall zu Fall...
Anpassungsfähigkeit der Wälder unterschiedlich - Indikator Blattaustrieb
Pflanzenherkunft entscheidend - Rodungen machen Klima
Aus der Geschichte lernen
Senat der Bundesforschungsanstalten: Hans-Joachim Weigel, Remi Manderscheid, Andreas Pacholski, Stefan Burkart (Braunschweig) und Gisela Jansen (Groß Lüsewitz), Wolf-Ulrich Kriebitzsch, Florian Scholz, Siegfried Anders und Jürgen Müller (Hamburg)
Stand: 04.11.2005