Seit Montag, 28.11.2005 ist es wieder soweit – der internationale Klimagipfel tagt. Vertreter aus mehr als 180 Ländern sitzen noch bis 7. Dezember in Montreal zusammen, um darüber zu diskutieren, wie der scheinbar unaufhaltsam hereinbrechende Klimawandel vielleicht doch noch gestoppt oder zumindest gemildert werden kann.
In diesem Jahr markiert der Gipfel allerdings gleichzeitig ein historisches Ereignis: Denn zum ersten Mal treffen sich hier auch die inzwischen 156 Vertragsparteien des Kyoto-Protokolls zu ihrer ersten Konferenz. Im Mittelpunkt der Tagungen stehen die vollständige Umsetzung des Kyoto-Protokolls, Verbesserungen an bestehenden Klimaschutz-Instrumenten und die Einleitung eines Verhandlungsprozesses für die Zeit nach 2012, so der offizielle Plan.
Und Handeln tut not. Denn noch während seitens der Politiker debattiert, beratschlagt und leider kaum gehandelt wird, hat der Klimawandel schon längst begonnen. Die CO2- Konzentrationen in der Atmosphäre sind deutlich angestiegen, die kritische Grenze von 450 ppm könnte noch innerhalb der nächsten 25 bis 30 Jahre erreicht werden. Der Meeresspiegel hat sich weltweit um drei Zentimeter angehoben – schneller als bisher von den Klimaforschern erwartet – und die Meteorologen melden ein „Jahrhundertereignis“ nach dem anderen.
Der Klimagipfel wird sich daher daran messen lassen müssen, ob er in punkto Klimaschutz endlich konkretes und ausreichendes Handeln einleitet, oder ob es weiterhin bei gutgemeinten Absichtserklärungen bleibt.