Wer vom Gehirn spricht, meint in der Regel das Nervensystem im Kopf. Doch wir besitzen noch ein zweites „Denkorgan“ – in unserem Bauch. Dieses Gehirn kann zwar keine Matheaufgaben lösen oder eine neue Sprache lernen. Es könnte als Schaltzentrale im Körper aber ähnlich wichtig sein wie sein Pendant im Kopf und steht in einer besonderen Verbindung zu ihm. Was verbirgt sich hinter dem Begriff des Bauchgehirns? Und welche Rolle spielt es für unsere Gesundheit?
Die Vorstellung, der Magen-Darm-Trakt sei eine langweilige Verdauungsmaschine, ist in der Medizin längst passé. Denn die Forschung hat gezeigt, dass in unserem Bauchraum ein empfindliches Nervensystem mit erstaunlichen Eigenschaften sitzt. Dieses auch Bauchgehirn oder „zweites Gehirn“ genannte Geflecht aus Nervenzellen ist strukturell ganz ähnlich aufgebaut wie unser Gehirn im Kopf. Interessanterweise ist es evolutionsgeschichtlich jedoch älter als dieses – bevor die ersten Lebewesen ein Kopfgehirn entwickelten, besaßen sie eines im Bauch.
Die Hauptaufgabe dieses faszinierenden Nervensystems ist die Verdauung. Doch sein Einfluss reicht noch um einiges weiter. So reguliert das Bauchgehirn nicht nur unsere Darmtätigkeit und unser Sättigungsgefühl. Es scheint sogar unsere Emotionen kontrollieren zu können und möglicherweise an neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson beteiligt zu sein.
Inhalt:
- Unser zweites Gehirn
Was ist das Bauchgehirn? - Eine besondere Verbindung
Wie Bauch und Gehirn miteinander verknüpft sind - Von "Schmetterlingen" und flauen Gefühlen
Welche Rolle spielt der Bauch für die Psyche? - Kranker Kopf, kranker Darm?
Was Parkinson und Co mit dem Bauch zu tun haben