Die Alpen ragen nicht nur in die Höhe und prägen unseren Kontinent – sie reichen auch tief in die Erde hinein. Die Wurzeln des Gebirges liefern entscheidende Hinweise auf die Prozesse, die bis heute die Alpen bewegen. Im Projekt Alp Array nutzen Forscher ein dichtes Messnetz, um die Wurzeln der Alpen zu „durchleuchten“ – mithilfe von Erdbebenwellen.
Das Eigentliche ist unsichtbar – das gilt auch für Gebirge wie die Alpen. Denn was seine gewaltigen Bergmassive bewegt, liegt tief im Untergrund verborgen. Forscher nutzen deswegen Wellen weit entfernter Erdbeben, um unter die Oberfläche der Alpen zu blicken. Ähnlich wie unsere Körpergewebe je nach Beschaffenheit Röntgenwellen absorbieren oder durchlassen, verändert auch die Struktur des Untergrunds die hindurchlaufenden Bebenwellen.
Das seismische Messnetz Alp Array kann damit ganz neue Einblicke in den „Keller“ der Alpen gewähren. Man darf gespannt sein, welche Überraschungen dabei in den nächsten Jahren zutage treten.
Quelle: Meike Drießen/ RUBIN, Ruhr-Universität Bochum
Inhalt:
- In Bewegung bis heute
Die Entstehung und Entwicklung der Alpen - Die Wurzeln der Berge
Ein seismisches Messnetz "durchleuchtet" den Untergrund - Warten auf Beben
Was Wellen über den Alpen-Untergrund verraten - Bebenwellen im Kästchengitter
Die Auswertung der Daten