Vor genau 50 Jahren brach eine verheerende Naturkatastrophe über Hamburg und die gesamte Nordseeküste herein: Eine Sturmflut ungeahnten Ausmaßes ließ ein Sechstel der Stadt in Wassermassen versinken. Mehr als 300 Menschen starben am 16. und 17. Februar 1962 in den Fluten, 30.000 wurden obdachlos.
Eine Ausnahme? Ein Extremfall? Oder jederzeit wieder möglich? Immerhin war der Sturm Vincinette, der die Katastrophe auslöste, noch nicht einmal der stärkste Vertreter seiner Art. Fatal war damals allerdings das Zusammentreffen von unzureichendem Deichschutz, zu später Reaktion der Verantwortlichen und die enorme Dauer des unerbittlich gegen die Küste drückenden Windes.
Seither sind die Deiche längst erheblich gewachsen, der Küstenschutz wurde ausgebaut. Aber reicht dies angesichts von Klimawandel und steigenden Meeresspiegeln noch aus? Müssen wir schon bald mit stärkeren Stürmen und gefährlicheren Sturmfluten rechnen?
Diese und viele andere Fragen stellen sich heute Klimaforscher, Meteorologen und Küstenschutz-Experten. Ihre bisherige Bilanz: Keine Panik, zurzeit ist der Küstenschutz durchaus ausreichend, die Deiche halten noch. Für die Zukunft allerdings sind die Aussichten offenbar weitaus weniger rosig…
Inhalt:
- „Land unter“ in Hamburg
Die Nacht der Flut - Was machte diese Flut so verheerend?
Der historisch-meteorologische Hintergrund - Vorhersage einer Sturmflut
Wetter- und Wasser-Experten im Einsatz - Sturmflutwarnung
„Uns geht kein Sturm mehr durch die Lappen“ - MUSE erforscht Extremsturmfluten
„Das physikalisch mögliche ist noch nicht eingetreten!“ - Wie lange reichen die Deiche noch?
Klimawandel lässt Sturmfluthöhen um bis zu 110 Zentimeter ansteigen - Sturmfluten: Fühlen sich die Hamburger zu sicher?
Sensibilität für Klimawandel nimmt ab - Wenn die Nordsee zum Killer wird…
Schwere Sturmflutkatastrophen und ihre Folgen
Nadja Podbregar, Jens Oppermann, Dieter Lohmann
Stand: 16.02.2012