Es ist ein historischer Meilenstein: Die Generalkonferenz für Maß und Gewicht hat gleich vier SI-Einheiten neu definiert, darunter auch das Kilogramm. Damit werden ab Mai 2019 alle sieben dieser fundamentalen Maßeinheiten auf Naturkonstanten basieren. Was aber bedeutet dies konkret? Und wo liegen die Vorteile?
Der 16. November 2018 könnte in die Geschichtsbücher eingehen. Denn an ihm ereignete sich eine Revolution in der Metrologie – der Wissenschaft des Messens. An diesem Tag beschloss die Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris, vier der sieben SI-Einheiten neu zu definieren und auch das berühmte Ur-Kilogramm in Rente zu schicken. Dieser Metallzylinder bildet seit 130 Jahren die weltweite Referenz für alle Waagen – jetzt hat er ausgedient.
Damit ist jetzt endlich das geschafft, nach dem Metrologen schon seit Jahrzehnten streben: Alle fundamentalen Maßeinheiten haben als Bezugsgrößen und Referenz nicht mehr reale Objekte wie das Ur-Kilogramm oder bestimmte Experimente. Stattdessen lassen sie sich nun alle auf Naturkonstanten wie die Lichtgeschwindigkeit, die Elementarladung oder die Planck-Konstante zurückführen. Warum das nötig wurde und wie die Neudefinitionen aussehen, lesen Sie in diesem Dossier.
Inhalt:
- Die Basis des Messens
Vom Kalkklötzchen zum Ur-Kilogramm - Die "fundamentalen Sieben"
Die SI-Einheiten und ihre Bedeutung - Licht und ultrakalte Atome
Die Basis für Meter und Sekunde - Das neue Kelvin
Vom Tripelpunkt zur Boltzmann-Konstante - Elektronenzählen leicht gemacht
Der Weg zum neuen Ampere - Abschied vom Ur-Kilogramm
Neudefinition der Einheiten für Masse und Stoffmenge - Revolution der Metrologie
Was bringt das neue SI?
Nadja Podbregar
Stand: 23.11.2018
