Sie könnten die so dringend benötigte Alternative im Kampf gegen bakterielle Erreger sein: Die Rede ist von Phagen. Diese speziellen Viren greifen Bakterien an und töten sie, um sich zu vermehren. Auch gefährlichen Keimen können manche von ihnen den Garaus machen – und sind damit ein möglicher Antibiotika-Ersatz. Wie groß ist das Potenzial der Phagen als Lösung für das weltweite Resistenzproblem?
Allein in Europa sterben pro Jahr rund 33.000 Menschen an den Folgen einer bakteriellen Infektion. Denn die Mittel, die ihnen eigentlich helfen sollten, wirken nicht mehr. Viele Keime sind inzwischen resistent gegen die früheren Wunderwaffen namens Antibiotika. Klar ist: Es müssen dringend Alternativen her.
Bei der Suche nach einer Lösung sind in letzter Zeit die sogenannten Bakteriophagen in den Fokus gerückt – Viren, die Bakterien angreifen und töten können. Tatsächlich ist das Potenzial dieser „Bakterienfresser“ theoretisch bereits seit knapp 100 Jahren bekannt. Doch erst jetzt, in Zeiten der Not, erinnern sich Wissenschaftler wieder daran. Wie wirken die Phagen – und könnten sie tatsächlich eine Alternative zu den gängigen Antibiotika sein?
Inhalt:
- Bakterientötende Viren
Was sind Phagen? - Flecken in Bakterienkulturen
Die Entdeckung der Phagen - Hoffnung gegen Superkeime
Warum Phagen die neuen Antibiotika werden könnten - Kommt die Phagentherapie?
Der Stand der Dinge in Deutschland und Europa