Er ist 9.000 Kilometer lang und reicht vom Roten Meer im Norden bis fast zur Südspitze Afrikas. Vulkane, flüssiges Magma und blutrote Seen liegen entlang des Weges und an manchen Stellen ist die Erdkruste sogar bis zu 150 Meter tief eingeschnitten: Der Afrikanische Grabenbruch überzieht den Kontinent wie ein geologisches Schnittmuster, dessen Nahtstellen jederzeit aufbrechen können.
Doch wird hier tatsächlich in den nächsten Jahrmillionen wieder ein Kleinkontinent abbrechen, wie einst Madagaskar? Die Erde jedenfalls rumort und wackelt hier immer wieder bedenklich. Risse jagen über die Oberfläche und spalten den Boden bis zu zwei Meter weit auf. Aber ein neuer Kontinent entsteht daraus nicht zwingend.
In Äthiopien jedoch ist der Kontinent bereits an der Küste „eingerissen“ und Erdbeben vergrößern regelmäßig die Spalten in der Erdkruste. Kann hier ein Ozean entstehen? Oder sind dies alles nur die Nachwehen von der letzten Abspaltung vor 30 Millionen Jahren, als sich die Arabische Halbinsel vom Rest des Kontinents losgerissen hat?
Inhalt:
- Millionen Jahre in Sekunden
Geologie im Schnelldurchlauf - Der Reißverschluss öffnet sich
Die Afar-Senke reißt ein - Grabenbrüche mit System
Verwerfungen spannen ihr Netz - Der Magma-Motor
Plattenbruch und Plattendrift - Die Riesen von Ruwenzori
Mutanten geben Rätsel auf - Planeten-Kulisse in Afrika
Wie die Welt atmet und schwitzt - Magma vs. Tektonik
Was die Erde zerreißt
Daniel Goliasch
Stand: 25.08.2006