Aus dem Weltraum sieht unser Heimatplanet aus wie eine blaue Murmel: rund und glatt schwebt die Erde im schwerelosen Raum. Aber sie ist alles andere als rund – und auch nicht glatt.
Für Geowissenschaftler gleicht die Erde eher einem Fussball, dem die Luft ausgegangen ist: Mit Beulen und Dellen übersät und an zwei gegenüberliegenden Stellen, den Polen, leicht abgeflacht.
Denn einige von ihnen betrachten nicht nur die Landschaftsformen und das Relief der Erdoberfläche, sondern blicken viel tiefer – oder vielleicht auch höher: Sie analysieren das Auf und Ab der irdischen Schwerkraft. Denn diese Kraft, die uns auf dem Boden hält, ist keineswegs überall und zu jeder Zeit gleich. Ihr Modell, das Geoid, ähnelt daher eher einer zerbeulten Kartoffel.
Das Schwerefeld der Erde wird sowohl durch äußere Faktoren wie beispielsweise den Mond und seine Anziehungskraft, aber auch durch höchst irdische Eigenschaften wie die Dicke und Zusammensetzung der Erdkruste beeinflusst. Sie türmen „Wasserberge“ im Ozean auf, lenken Satelliten aus ihrer Bahn und verraten sogar die Lage kostbarer Bodenschätze.