Ohne sie sähe unsere Welt sicherlich anders aus: Es gäbe keine tiefen Schluchten und keine dunklen Höhlen, die Gebirge würden endlos in den Himmel wachsen und die Böden wären unfruchtbar. Zumeist unbemerkt verändern Verwitterung und Erosion die Landschaft und sind zugleich aus dem System Erde nicht wegzudenken.
Selbst im Alltag begegnet uns die Verwitterung: ein verrostendes Auto am Straßenrand, die alte und in Fetzen liegende Zeitung auf dem Bürgersteig oder der bröckelnde Putz an Häuserfassaden. Wer ahnt schon, dass hierfür dieselben Prozesse verantwortlich sind, die auch Höhlen formen, Gebirge abtragen oder Täler schaffen?
So ist ein Felssturz in den Alpen der Beginn einer weiten Reise des Gesteins als Flussschotter bis in den Atlantik. Auch der durch Regenwasser gelöste Kalk in den Karstlandschaften Kroatiens landet über den Umweg des Grundwassers irgendwann im Meer. Und der Regenwald Südamerikas ist nur durch eine regelmäßige Nährstoffdusche mit frischem Saharastaub überlebensfähig, herangetragen von den stetigen Westwinden aus Afrika.
Tag für Tag nagen Sonne, Wind und Regen an allem, was sich auf der Erdoberfläche befindet. Dabei zerkleinert die Verwitterung entweder chemisch oder mechanisch jedes noch so harte Gestein und die Erosion transportiert diesen mehr oder weniger groben Schutt an einen anderen Ort – Ausgangsmaterial für fruchtbare Böden oder neue Sedimentgesteine.