Gebirge bedecken ein Viertel der Erdoberfläche und beherbergen zehn Prozent der Weltbevölkerung. Doch nicht nur für die Bergbewohner, auch für den Rest der Menschheit sind sie wichtige Lebensgrundlage. Als „Wasserschlösser der Erde“ sind Gebirge bedeutende Trinkwasserlieferanten und bieten zudem ein Refugium für zahlreiche vom Massensterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Doch das sensible Ökosystem der Gebirgsriesen gerät weltweit aus dem Gleichgewicht. Die Alpen werden zur Sportarena Europas umfunktioniert, 100 Millionen Touristen vergnügen sich jährlich im „Dachgarten Europas“. Auch der Himalaya leidet unter einem wachsenden Trekking-Tourismus, der die Belastung des Gebirges durch die explosionsartig wachsende Bevölkerung noch verstärkt.
Der globale Klimawandel setzt den Gebirgen zusätzlich zu. Gletscher schmelzen und legen steile Felshänge und Geröllmassen frei. In der Folge nehmen Extremereignisse wie Schuttströme oder Bergstürze beträchtlich zu. Für die in den Gebirge lebenden und wirtschaftenden Menschen werden diese damit zunehmend zu Gefahrenräumen.
Um das Bewußtsein für die Verletzlichkeit und die Bedrohung von Gebirgen zu schärfen und zugleich Strategien für ihren Schutz zu entwickeln, hat die UNO das Jahr 2002 zum internationalen „Jahr der Berge“ erklärt.
Inhalt:
- Lebensraum Gebirge
Riesen in Gefahr - Das Jahr der Berge
Schutz des sensiblen Ökosystems - Die Stellung der Alpen in Europa
Erholungs- und Transitraum - Die Zukunft der Alpen in Europa
Der Weg zur Alpenkonvention - Die Gestalt der Gebirge
Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten - Globale Klimaänderung
Die Gletscher schmelzen - Lawinen und Muren
Katastrophe für die Bergwelt - Spielwiese Europas
Die touristische Entdeckung der Alpen - Skizirkus und Bauernsterben
Die Auswüchse des Massentourismus - Auf der Alm da gibt's koa Sünd
Die Wiederbelebung des Bergbauerntums - Europäischer Transitraum
Die Alpen als Verkehrsgasse - Im Huckepack über die Alpen
Im längsten Eisenbahntunnel der Welt - Die Vermarktung der Bergwelt
Lockruf der Achttausender
Stephanie Arns
Stand: 23.03.2002