Sie sind schwarzbraun, nur wenige Zentimeter groß und bedecken in riesigen Mengen die Meeresböden in 4.000 bis 6.000 Meter Tiefe: Manganknollen gehören zu den merkwürdigsten Phänomenen, die Forscher bisher in den Weiten der Ozeane entdeckt haben.
Was sie für Wissenschaftler und Rohstoffexperten seit ihrer Entdeckung vor mehr als 100 Jahren gleichermaßen interessant macht, ist nicht das zeitlupenartige Wachstum oder das blumenkohlartige Aussehen, sondern ihr außergewöhnliches „Innenleben“: Die Knollen enthalten neben Mangan auch wertvolle Metalle wie Nickel, Kupfer oder Kobalt.
Solange genügend dieser Rohstoffe aus Lagerstätten an Land zur Verfügung standen, kümmerte man sich kaum um die Förderung dieser Schätze der Tiefsee. Erst als Mitte der 1960er Jahre die Metallreserven schwanden und die Weltmarktpreise zu explodieren drohten, erinnerte man sich an die kuriosen Knollen. Konnten sie den gewaltigen Hunger der Menschheit nach den wertvollen Metallen stillen? Erste Analysen von Rohstoffexperten machten Hoffnung.
Daraufhin brach weltweit ein Manganknollen-Fieber aus. In allen Ozeanen begann man nach den wertvollen Rohstoffen zu suchen. Vor allem im Pazifik und im Indischen Ozean wurden die Schatzsucher auch fündig.