Seit April 2000 ist es soweit: Die Wissenschaft kennt alle rund drei Milliarden Buchstaben der menschlichen Erbinformation. Auch wenn dies nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer echten Entschlüsselung dieser Information ist, der Wettlauf um die wirtschaftliche Nutzung des „Buchstabensalats“ ist seither in vollem Gange. Biotech-Unternehmen und Forschungsinstitute setzen alles daran, sich möglichst schnell und möglichst viel von der wohl wichtigsten und lukrativsten Ressource der Zukunft zu sichern – dem genetischen Code des Menschen.
Lassen sich Gensequenzen und Methoden patentieren, können sie damit ihre Investitionen in die Forschung über Lizenzen wieder hereinholen. Aber lässt sich etwas so Fundamentales wie unser Erbgut überhaupt patentierten?
Inhalt:
- Streit um die Brustkrebsgene
Myriads Patent und die Folgen - Hin und her
Erst ein Urteil, dann die Berufung - Neu, erfunden, nützlich
Was kann patentiert werden? - Die Ausnahmen
Was kann nicht patentiert werden? - "Verwendungszweck bekannt"
Wann ist eine Sequenz doch patentierbar? - "Tote" Gene im Sojamehl
Der Fall Monsanto - Weltweiter Wettlauf
Wie wirkt sich der Run auf Patente auf die Forschung aus?
Nadja Podbregar
Stand: 22.01.2012