Glas ist überall. Es ist transparent, hart, zerbrechlich, und sehr vertraut. Doch so „durchsichtig“, wie es scheint, ist dieser vermeintlich altbekannte Werkstoff längst nicht mehr. So wie sich Glas-Moleküle einer festen Form entziehen, birgt auch der Stoff selbst noch einige Geheimnisse, die sogar die modernen Materialforscher im Dunkeln tappen lassen.
Dennoch haben seine vielfältigen und zum Teil verborgenen Eigenschaften das Glas in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Materialien gemacht, die der Mensch erzeugt. Längst ist es nicht mehr nur billiges Gebrauchsgut für Fensterglas und Flaschen. Vielmehr bildet es die Grundlage der modernsten Technologien unserer Zeit, der Photonik, Nanotechnik und Bionik.
Die Hälfte aller chemischen Elemente wird heute für die Produktion einer unüberschaubaren Menge unterschiedlichster Gläser verwendet. Die Zutaten zum Anrichten der Glasschmelzen sind ein gut gehütetes Betriebsgeheimnis der Hersteller. Spezialgläser aller Formen, Farben und Größen lassen sich fertigen, vom riesigen Teleskopspiegel bis zu winzigen Nanokristallen. Sie sind hitzebeständig, undurchsichtig oder bruchsicher, glatt, strukturiert oder selbstreinigend beschichtet. Und das Potenzial von Glas als Quelle für neue Materialien ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Inhalt:
- Im Dienste des Lichts
Warum Glas durchsichtig ist - Ein undurchsichtiges Phänomen
Nicht fest, nicht flüssig – Der Glaszustand - Vulkane, Blitze, Meteoriten
… und die Entstehung natürlicher Gläser - Neue Gläser braucht das Land
Aus den Labors moderner Glasmacher - Von Lidschatten und Herdplatten
Hightech-Glas erobert den Alltag - Lange Leitung
Glasfasern und der Weg zur Photonik - Erdbebensichere Haut für Wolkenkratzer
Glasarchitektur am höchsten Bauwerk der Welt - Das Rätsel der fließenden Kirchenfenster
Glasscheiben im Wandel der Zeiten
Edda Schlager