Gewaltige Eislandschaften, klirrende Kälte, Iglus und Eisbären: Dieses Bild hat man vor Augen, wenn man an Grönland denkt – noch. Denn wenn die aktuellen Prognosen über den Klimawandel stimmen, könnte die einzigartige Landschaft der größten Insel der Welt vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören.
Die globale Erwärmung ist auf Grönland kein bizarres Zukunftsszenario mehr, denn nirgendwo sonst auf der Welt schmilzt das Eis schneller. Schon heute kämpft die Urbevölkerung um den Erhalt ihrer Lebensweise und heimische Tierarten sind vom Aussterben bedroht.
Doch nicht nur die Insel selbst ist betroffen. Schmilzt die grönländische Eiskappe weiterhin so rasant, hätte dies auch Auswirkungen auf das Weltklima. Wie sich dies genau äußert, ist heute noch schwer abzuschätzen und in der Gesamtheit kaum zu überschauen. Wissenschaftler diskutieren jedoch über den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels, untersuchen die Folgen eines auftauenden Dauerfrostbodens und spekulieren sogar über ein Versiegen des Golfstromes.
Paradoxerweise bietet der Rückzug des Eises auch Chancen – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Denn Geologen vermuten das wertvolle Ressourcen unter dem dicken Eispanzer verborgen sind. Der „Run“ internationaler Konzerne auf Grönlands Bodenschätze hat jedenfalls bereits begonnen…