Sie sind einzigartig und monumental: Vor knapp 300 Jahren entstanden in Indien gleich fünf weltweit einmalige Observatorien. Denn diese Anlagen waren keine Teleskope, sondern umfassten gewaltige steinerne Bauten, die den Astronomen als Zeitmesser, Eklipsenkalender und Sternwarten zugleich dienten.
Während in Europa Astronomen eher mit Instrumenten im Taschenformat oder Teleskopen hantierten, setzte der indische Maharadscha Jai Singh II. auf Dauerhaftigkeit und Größe. Seine astronomischen Messbauten sollten stabiler und präziser sein als alles bisher Bekannte. Und das gelang ihm: Er konstruierte einige der genauesten astronomischen Instrumente seiner Zeit und erdachte ebenso geniale wie praktische Messhilfen für seine Astronomen.
Die einzigartigen Sternwarten von Jaipur, Delhi, Ujjain, Mathura und Varanasi zeugen von der großen Bedeutung der Astronomie für das Indien der Mogulzeit. Gleichzeitig faszinieren sie durch ihre Kombination von Ästhetik, Architektur und Wissenschaft.
Inhalt:
- Die Vorgeschichte
Indiens astronomische Tradition - Ein ehrgeiziger Plan
Jai Singh und die Sterne - Strategisch platziert
Die Standorte der fünf Observatorien - "Magische" Instrumente
Die große Sonnenuhr von Jaipur - Geniale Zwillingsbauten
Die Doppel-Instrumente des Jai Singh - Präzision durch Redundanz
Warum so viele Instrumente?
Nadja Podbregar
Stand: 15.09.2017