Die „kleine Meerjungfrau“ von Kopenhagen erhält dieser Tage so viel Besuch wie lange nicht mehr. Denn seit Montag, dem 7. Dezember, ist ihre Stadt der Ort der vielleicht wichtigsten Klimakonferenz überhaupt – so jedenfalls die Meinung vieler. Der 15. Weltklimagipfel gilt als entscheidende Weichenstellung für die Ära „Post-Kyoto“ – die Zeit nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012.
Vertreter von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern treffen sich bis zum 18. Dezember in Kopenhagen, um gemeinsam über die Marschroute für den zukünftigen Klimaschutz zu entscheiden. Nur wenn sie sich einigen, besteht eine reale Chance, das Ziel einer nur um 2°C steigenden Erwärmung zu schaffen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen – möglicherweise zu hoch.
Denn angereist sind viele Delegierte mit wenig vielversprechenden Zusagen im Gepäck. Fast alle im Vorfeld veröffentlichten Reduktionsangebote und Verpflichtungen seitens der Industrieländer sind zu niedrig, um das anvisierte Ziel zu erreichen. Auch um konkrete und ausreichende Beitragszusagen zu einem Hilfsfonds für die ärmeren Länder drücken sich noch viele herum. Und die Entwicklungs- und Schwellenländer beharren ihrerseits darauf, sich erst zu bewegen, wenn die Industrieländer, als die Hauptverursacher des Klimawandels, ihren Teil leisten.
Ob es trotz dieser im Vorfeld eher verhärtet scheinenden Fronten doch noch einen „Ruck“ gibt und ein Abkommen zustande kommt? Das ist die spannende Frage der nächsten Tage.
Die jeweils aktuellsten Meldungen vom Gipfel finden Sie hier
Inhalt:
- „Brandschutzmauern“ und „Endzeituhren“
Zitate zur Klimakonferenz - Was muss getan werden?
Die von der Klimaforschung vorgegebenen Ziele - „Bekenntnis zur Zwei-Grad-Leitplanke“ muss sein
Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber im Interview - Und der Status bisher?
Die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen - Wer bietet weniger?
Die Reduktionsziele der wichtigsten Akteure in Kopenhagen - Was kann in Kopenhagen erreicht werden?
Die Erwartungen und Zugeständnisse - Hemmschuh oder Wachstumsanreiz?
Was bedeutet Klimaschutz für die Wirtschaft?
Nadja Podbregar
Stand: 10.12.2009