Planetare Nebel gehören zu den faszinierendsten und schönsten Phänomenen des Weltalls. Bis vor kurzen galten sie eigentlich längst als „grundlegend erforscht“ und altbekannt – doch neueste Bilder und Daten haben jetzt die vermeintlichen Gewissheiten über den Haufen geworfen. Sie widersprechen gängigen Erklärungsmustern und geben den Astronomen neue Rätsel auf.
Die planetaren Nebel sind ein gutes Beispiel dafür, dass die Wissenschaft immer wieder einmal den Punkt erreicht, wo ihre Protagonisten annehmen, dass sie nunmehr das Wesentliche über ihren Forschungsgegenstand wissen und alles, was danach kommt, nur noch Verbesserungen im Detail sind.
Nicht nur Simon Newcomb, den man den Giganten der Himmelsmechanik nannte, tippte mit seiner Prognose kräftig daneben. Er war wohl einfach ein Opfer des Zeitgeists gewesen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war auch mancher bedeutende Physiker der Meinung, alles Grundlegende sei entdeckt und das gesamte physikalische Gedankengebäude stünde nun für alle Zukunft auf einem unveränderlichen Fundament.
Doch dann wurde die Radioaktivität entdeckt, danach kam die Relativitätstheorie, und heute sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir in der Physik nur eines mit Sicherheit sagen können: Wir wissen, dass wir nicht viel wissen. Einen vergleichbaren Status, wenngleich nicht ganz so blasphemisch geäußert, schien die Astronomie auf dem Gebiet der Erforschung Planetarer Nebel erreicht zu haben. Nachdem man in den letzten Jahrzehnten verstanden zu haben glaubte, wie sie entstehen, wurden diese Forschungsobjekte mit nur noch mäßigem Interesse betrachtet.