Gentomaten, Gensoja, Genmais – „grüne Gentechnik“ findet sich inzwischen nicht mehr nur auf dem Acker, sondern in Zukunft wahrscheinlich auch immer häufiger auf unserem Teller. Aber wie riskant ist das? Wissenschaftler des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit haben jetzt das Allergierisiko durch genmanipulierte Lebensmittel erforscht.
Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen steht neben der Frage nach dem Risiko jedoch auch die Erforschung des möglichen Nutzens gentechnischer Verfahren für die Gesundheit, beispielsweise zur Verbesserung der Diagnose und Therapie von Lebensmittelallergien oder in der Herstellung von neuartigen Wirkstoffen gegen allergische Reaktionen. Die Wissenschaftler erhoffen sich sogar, eines Tages Nahrungsmittel, die von Natur aus als potenziell Allergie auslösend gelten, durch gezielte Genmanipulation zu „entschärfen“.
Doch im Gegensatz zu den Hoffnungen der Forscher steht die breite Öffentlichkeit der Gentechnik – sowohl in der Medizin als auch in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion – eher skeptisch gegenüber. Ein Argument, dem sich die Wissenschaft stellen musste, ist die fehlende Erfahrung mit möglichen Risiken und Folgen der neuen Technologie. Wer bestimmt, welche Tests gemacht werden und reichen diese überhaupt aus?
Inhalt:
- Reinfall oder Chance?
Der Fall des gentechnisch „verbesserten“ Soja - Vernetzung entscheidend
Wie kommt es zu einer Allergie? - Allergene, Sequenzen und Peptide…
Wie wird das Risiko analysiert? - 80 statt acht Aminosäuren als Kriterium
Verschärfung der Anaylserichtlinien - aber keine endgültige Sicherheit - Blutserum als Tester
Antikörperreaktion deckt verborgene Allergene auf – wenn das richtige Serum vorhanden ist - Allergene überkreuz
Warum der Apfel an der Apfelallergie unschuldig ist - Testsystem mit großen Lücken
Mögliche Risikofaktoren bisher nicht gestestet - Gentechnik gegen Allergene?
Neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie von Lebensmittelallergien - Genfood oder echt Natur?
Der Nachweis von transgenen Pflanzen
Gerald Reese, Stefan Vieths, Wolf-Meinhard Becker / GSF-Magazin Mensch und Umwelt
Stand: 07.10.2005