Sie sehen aus wie Spinnen, Skorpione oder Schlangen. Sie kriechen, rollen und staksen über das Geröll von zusammengestürzten Häusern, überprüfen Nischen und Tunnel, zwängen sich in Ritzen zwischen herabgestürzten Betonplatten – nach Erdbeben oder Explosionen suchen sie Überlebende. Kleiner als Spürhunde und ohne Angst vor der Gefahr: Roboter die Leben retten.
Entdecken sie ein Opfer, funken sie mit dem Alarm gleichzeitig die genauen Positionsdaten und sammeln Informationen für die Bergung. Ist das Opfer noch am Leben? Wie sicher ist die Umgebung für die Rettungskräfte? Und auf welchem Weg kommen sie am schnellsten zu dem Verletzten?
Es klingt vielleicht eher nach einem Forschungsteam vom Raumschiff Enterprise, doch solche Hightech-Helfer waren bereits 2001 beim World Trade Center, dem Erdbeben im Iran 2002, und der Überschwemmung nach Hurrikan Kathrina 2005 im Einsatz. Besonders in den USA wird seit dem Bombenanschlag von Oklahoma 1999 intensiv an Robotern zum Aufspüren und Retten von Katastrophenopfern geforscht. Während die ersten Roboter bei der Entschärfung von Bomben und Minen zum Einsatz kamen, sollen sie jetzt sogar Erste Hilfe bei Verschütteten leisten.
Wie aber finden Roboter ihren eigenen Weg zu den Verletzten? Können sie tatsächlich Gegenstände wahrnehmen und sich für einen Weg entscheiden? Welche Hilfe bieten die Maschinen den Menschen in Not?
Inhalt:
- Einsatz am World Trade Center
Roboter im Rettungsdienst - Laseraugen und GPS
Rettungsroboter lernen sehen - Rollen oder Laufen?
Das Problem Fortbewegung - Roboter retten Leben
Hilfe im Katastrophenfall - Zukunftvisionen mit Hindernissen
Noch bremsen Probleme den professionellen Einsatz - Roboter lernen entscheiden
Interview mit Professor Frank Kirchner von der AG Robotik an der Universität Bremen
Daniel Goliasch
Stand: 10.03.2006