Auch wenn wir schlafen, hat unser Gehirn keine Pause. Denn dann hat es endlich Zeit, sich um das zu kümmern, was es tagsüber gelernt hat: Es spielt Erfahrungen und Eindrücke nochmal durch und speichert sie dann im Langzeit-Gedächtnis ab. Wie genau das funktioniert, finden Neurowissenschaftler gerade Stück für Stück heraus.
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen erforschen schon seit längerem die Aktivität unseres Gehirns im Schlaf und in Ruheperioden. Um die Mechanismen der Gedächtnisbildung und das Geschehen in den Netzwerken des Gehirns dabei genauer erkunden zu können, haben sie eine neue Messmethode entwickelt. Sie basiert auf der Kombination von lokalen Messungen der Hirnströme mittels Elektroden mit Aufzeichnungen der gesamten Hirnaktivität der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT).
Damit konnten Forscher die Hirnareale identifiziert werden, die in Abhängigkeit von episodischen gedächtnisbezogenen Ereignissen im Hippocampus, den sogenannten Ripples, ihre Aktivität immer wieder erhöhen oder vermindern. Die Erkenntnisse ermöglichen fortan neue Einblicke in die Mechanismen der Gedächtniskonsolidierung.
Inhalt:
- Im Schlaf gelernt
Warum unser Gehirn auch nachts aktiv ist - Wenn das Gehirn offline geht
Was passiert, wenn die äußeren Reize und Einflüsse wegfallen? - Den Ripples auf der Spur
Wie kommuniziert der Hippocampus mit dem Rest des Gehirns? - Mit Hirnscan und Elektroden
Neuer Blick ins Gehirn verrät Zusammenhang
MPG Jahrbuch / Oxana Eschenko, Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen
Stand: 23.08.2013